Über Gorgias (PJS)

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Zentrale Fragestellungen in „Gorgias“

a) Einleitung (Kapitel 1-2)

„Sokrates: Denn ich will diesen Mann (Gorgias) ausfragen, was seine Kunst vermag und was es ist, was er verheißt und was er lehrt“ (447c)

Die den Dialog dominierenden Fragen werden gestellt: Was ist Gorgias? Was für eine Kunst übt er aus? Was lehrt er? Was verheißt seine Kunst?


b) Dialog Sokrates – Gorgias (Kapitel 3-15)

„Sokrates: Gorgias, sage du uns selbst, wie wir dich nennen müssen, und in welcher Kunst du Meister bist“ (449a)

Was ist der Gegenstand der Redekunst? Zielt die Redekunst auf den Glauben der Menge oder auf die Erkenntnis der Wahrheit? Was bewirkt die Kraft der Redekunst?


c) Dialog Sokrates – Polos (Kapitel 16-36)

„Sokrates: Es folgt also, dass Ungerechtigkeit und Unrechttun das größte Übel ist. Polos: Offenbar Sokrates: Und als Befreiungsmittel von diesem Übel ergab sich doch die Strafe. Polos: So scheint es.“ (479c/d)

Was ist die Redekunst? Haben die Redner und Tyrannen am meisten oder am wenigsten Macht im Staat? Was ist hässlicher und schlimmer: Unrechttun oder Unrechtleiden? Ist der Unrechttuende glücklicher, wenn er für sein Unrechttun eine gerechte Strafe erhält?


d) Dialog Sokrates – Kallikles (Kapitel 37-78)

„Wenn ich aber wegen Mangel an schmeichlerischer Redekunst sterben müsste, so würdest du sehen, das weiß ich gewiß, wie leicht ich den Tod ertrage. Denn das Sterben an sich fürchtet wohl niemand, es müsste denn einer ganz und gar unvernünftig und unmännlich sein, das Unrechttun aber fürchtet man. Denn wenn die Seele mit vielen Sünden behaftet in die Unterwelt kommen soll, ist das unter allen Übeln das ärgste.“ (522d/e)

Welchen Lebensweg soll man einschlagen? Den Weg, der nach Reichtum, Ehre und Macht strebt oder jenen, der auf philosophische Wahrheit zielt? Zielt die Redekunst auf das Gute oder auf das Angenehme?


e) Endzeit-Mythos und Schlusswort (Kapitel 79-83)

Schlusswort: „Sokrates: Dies ist die beste Lebensweise, in Übung der Gerechtigkeit und jeder anderen Tugend zu leben und zu sterben. Dem wollen wir folgen und die anderen dazu ermahnen - nicht jenem, zu dem du (Kallikles) mich ermahnst, weil du ihm vertraust. Denn der ist nichts wert, Kallikles.“ (527e)

Trennung von Leib und Seele nach dem Tod. Sobald die Seele nach dem Tod entkleidet ist, zeigt sich ihre wahre Natur und die Götter werden über sie richten.


--Ruth Wagner 20:44, 14. Dez. 2007 (CET)



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Sokrates (PR Hrachovec, 2007/08)