VO Ideengeschichte der Philosophie (Gotz)

Aus Philo Wiki
Version vom 12. Oktober 2009, 15:03 Uhr von Newtron (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Protokoll der VO von Prof. Gotz im WS2008. Alle Inhalte sind chronologisch entsprechend der Vorlesung, inkl. Wiederholungen. Bearbeiten/Formatieren/Korrekturen erwünscht :-)

Druckfähige Version unter: Datei:Philo VO Ideengeschichte alle WS2008.pdf

Organisatorisches/Vorbesprechung (14.10.2008 16:30)

Prof. Gerhard Gotz Prüfungstermine 1 Termin Ende Sem., 1 Anfang Sem.; Gruppen je 3 Pers.; Unterlagen erlaubt 26.1./27.1. (Mo/Di) 10-17h (Zeitfenster) NIG St. 3/3 St./Gang C/326 Anmeldung via univie.ac.at/uvo

2.3./3.3. (Mo/Di) 10-17h w.o.

ab 9.3. in der Sprechstunde Alternativtermine; Montags pünktl. 11 Uhr! Ohne Voranmeldung Ort w.o.


Definition Philosophie

Unterscheidung lt. Kant (K.d.r.V. B865): philosophieren lernen vs. Philosophie lernen

   * Philosophie lernen: nachbilden, was vorgegeben wurde, memorieren/auswendig lernen; lt. Kant "historische Erkenntnis"
         o Resultat: "Gipsabdruck" 
   * Philosophieren lernen: "rationale Erkenntnis", aktive Tätigkeit in uns selbst, Auseinandersetzen, "rationale Stellungnahme"
         o Auf diesem Weg zur "Wahrheit" gelangen
         o Selbstkritik
         o Kant: "Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen"
         o Resultat: eigenständiges Denken
   * Gefahr: landen in einer subjektiven Meinung, Rückzug in die eigene Meinung, Zwang zu Originalität
         o In der Philosophie schließen sich unterschiedliche Positionen oft aus (Philo vs. Kunst); Antimonien (Thesis vs. Antithesis, eines beweist das Gegenteil vom anderen, dadurch Beweis); vgl. Kant: transzendentale Dialektik
         o Allgemeine Struktur des Denkens ist relevant, Nachvollziehen der Position. Denn lt. Kant: kein Verlass auf diese allg. Prinzipien, diese sind kritisch zu prüfen/relativieren/reflektieren (auf Vollständigkeit usw.); ausschlaggebend ist ausschließlich das eigene Verständnis 


Beispiel für Verstehen/Nichtverstehen: Zitat aus Goethe, Faust 1, Hexen-1x1

   * Schwer, Kritik einzusetzen, da schwer nachzuvollziehen, was gemeint ist
   * Interpretation/mögliche Lösung (magisches Quadrat) 


(Nur) Mensch zum Philosophieren fähig, Reflektieren

   * Diskussion: was ist Wissen, Mensch vs. Tier 


Wie können Menschen - als Menschen - zu einer "wirklichen" Handlung kommen?

   * Körper Voraussetzung zum Handeln und zur Wahrnehmung; Bedürfnisse des Körpers -> Motivation zum Handeln; Wahrnehmung = "Sinnlichkeit des Körpers"
   * Reflexion: was ist Reflexion? Das Wissen geht nicht nur auf den Inhalt (über die Sinnesorgane; Empfindung), sondern auch dass das Wissen auf sich selbst bezogen ist; dass der Mensch sich als wissenden Körper begreift; "Ich"
   * Unterschied Tier<->Mensch: Bewusstsein vs. Selbstbewusstsein
   * Reflexion ist das Wissen, das über unsere Einzelheit hinausreicht
   * Handlung erfordert Körper, Sinnlichkeit (theoretisch: Wahrnehmung; praktisch: Motivation), Bedürfnisse
   * Kant: nicht nur Zweifel an anderem Denken/Prinzipien, sondern auch am eigenen
   * Reflexives Denken – allgemeines, allumfassendes Wissen
   * „ich“: Wissen von sich selbst, nicht nur unmittelbar - auf die Sinnlichkeit bezogen - (Tiere), sondern auch Wissen über die Sinnlichkeit bzw. über das Wissen selbst
   * Reflexives Wissen: grenzt uns ab, geht über das Selbst als Körper hinaus (wir wissen auch, dass es etwas anderes außer uns gibt)
   * Nicht-Wissen als Reflexionsvorgang; Nicht-Wissen integriert unbekannte Gegenstände in unser Denken
   * Reflexives Wissen reicht zeitlich über die Gegenwart hinaus; auch räumlich über den Raum, in dem wir uns befinden
   * Alle Inhalte aus der Sinnlichkeit werden vom Wissen in sich in Beziehung zueinander gesetzt
   * Sinnlichkeit ist die konkrete Komponente unseres Bewusstseins, kann nicht „erklärt“/verstanden werden durch die Begrifflichkeit
   * Kant, k.d.r.V.: „’ich denke’ muss all meine Vorstellungen begleiten können“ -> unser Wissen ist allgemein und eine Stufe über dem konkreten Gedanken
   * Sinnlich: Zeichen <-> Bedeutung des Zeichens; Bedeutung geht über die Sinnlichkeit hinaus, ist allgemein; auf dieser allgemeinen Ebene kann man kommunizieren/argumentieren -> Sprache: Beziehungen zwischen Zeichen; durch die allgemeine Ebene ist Sprache nicht auf uns selbst eingeschränkt
   * Denken fasst Einzelheiten immer zusammen (auch wenn Einzelheiten untereinander nicht in Beziehung stehen, abstrahieren wir diese Verbindung weg)
   * Wissen/Denken ist von sich aus nicht möglich, da es selbst kein Inhalt ist; Sinnlichkeit ist Voraussetzung
   * Wissen kann nicht mitgeteilt („übergeben“) werden, es muss beim anderen bereits vorhanden sein -> das gemeinsame Medium der Reflexion schafft die Brücke zur Wissensweitergabe
         o -> es muss auch etwas über der Sprache stehen, da bereits Wissen vorhanden sein muss. Genau deshalb sind auch Übersetzungen möglich.
   * Grenze des Denkens ist auch Grenze der Sprache: Sinnlichkeit als konkrete Erfahrung kann niemals in allen Details vermittelt werden
   * Sprache ist eine Form der Reflexivität: Deutsch vs. andere Sprachen
   * Sprache ist Grundlage zur Reflexion und umgekehrt

Wiederholung, ad Reflexion

   * Verallgemeinerung ursprgl. Inhalte, dadurch entsteht Sprache
   * Sprache / Gedanken muss nachvollzogen (verstanden) werden können, Sinnlichkeit allein genügt nicht
   * Sprache tritt uns auch von aussen entgegen (Kommunikation)
   * Sprache setzt gemeinsames Medium voraus, das nicht mitübergeben werden kann
   * Grenze der Sprache: unmittelbare Qualitäten (Sinnlichkeit)
   * Da Sprache Ausdruck der Reflexion ist, kann sie sich auf sich selbst beziehen (man kann über Sprache sprechen)


Wissen, Reflexion

   * Wissen geht niemals in sich selbst auf
   * Wissen ist der Grund, dass uns überhaupt etwas bewusst ist; bzw. der Grund für seine eigenen Inhalte
   * Wissen ist auch ein "Sich-wissen": Bewusstsein, dass ein bestimmter Inhalt/Gegenstand nicht einfach nur ist, sondern einen Grund hat; suche nach Antworten auf die "Warum"-Frage
   * Aussagen begründen sich durch andere, nicht durch sich selbst
   * Realgründe im Sinne der Kausalität (Grund für einen Gegenstand/empirisches Ereignis) werden auch wieder im Ereignis gesucht
   * Durch Gedanken geben wir Gegenständen eine Identität: auch wenn sich Wahrnehmung ändert, wissen wir, dass Gegenstand derselbe bleibt (z.B. wenn wir Raum mit Tisch verlassen, "wissen" wir, dass Tisch derselbe bleibt/ist -> Identität)
   * Gegenstand muss über sich hinaus wirken, um einen Grund darstellen zu können; daher muss Gegenstand als Kraft betrachtet werden, um eine Wirkung in einem anderen Gegenstand hervorrufen zu können
   * Kraft ist eine Relation zwischen Ursache und Wirkung
   * Die übergeordnete Ebene der Relation ist etwas, das wir als sinnlichen Gegenstand nicht mehr erfassen können (Begründen ist Sache des Denkens); bzw.: Relation lässt sich nicht reduzieren auf Sinnlichkeit
   * Da Kraft wieder zum Inhalt wird, kann sie wiederum in höheren Ebenen in Relation gesetzt werden
   * Mensch steht durch Reflexion in Distanz zu seinen Antrieben; der Zwang, der durch die Antriebe im Tier verursacht wird, verwandelt sich durch Reflexion beim Menschen in Möglichkeiten; gegenwärtige Situation wird manipulierbar
   * Planung in die Zukunft wird möglich, da Denken nicht an die körperlichen Zustände gebunden ist
   * Wir müssen uns nicht in gewusste reflexive Zusammenhänge der Gegenstände einordnen, sondern können diese auch neu anordnen; wir können auch andere, neue Zusammenhänge entdecken; dadurch wird künstliche Welt möglich (Schaffen von Maschinen, Hilfsmitteln etc.); die künstliche Welt kann entsprechend weiterentwickelt werden
   * Als reflexive Lebewesen können wir die Natur in uns und um uns relativieren, distanzieren, kreativ verändern


Nachteilige Seite der Reflexion, Kausalität, Mittel, Zwecke

   * Reflexion ist auch Selbst-Reflexion, dadurch wissen wir uns als nur ganz kleines Teilchen im größeren Zusammenhang, dadurch macht uns Reflexion auch auf unsere eigenen Schwächen aufmerksam (z.B. Schwächen der Wahrnehmung)
   * Durch das Bewusstsein und die Reflexion wissen wir auch über die Gefahren der Gegenstände; dadurch Unsicherheit und Ungewissheit, wie verhalten sich Gegenstände, wie verhalten wir uns selbst, was ist die günstigste Handlung etc.
   * Die Reflexion relativiert die eigenen Antriebe und führt zu Möglichkeiten; Reflexion hat Distanz zur Natur
   * Umgekehrt kann auch für noch nicht vorhandene Antriebe dank Reflexion vorgesorgt werden
   * Die Reflexion versucht, die erforderliche/günstigste Handlung unter Berücksichtigung aller Relationen abzuleiten
   * Durch die Reflexion wird uns bewusst, dass wir die Wahrheit/Gegenstände an sich nicht wahrnehmen können; die Erkenntnis der Gegenstände kann falsch sein
   * Diese unendliche Relativierungskraft der Reflexion könnte uns blockieren
   * Mensch ist imstande, diese Hürden zu bewältigen, da Mensch auch mit zusätzlicher Instanz, dem Willen, ausgestattet ist. Der Wille setzt sich über diese Problematik - und über die Reflexion - hinweg.
   * Um zu einer wirklichen Handlung zu gelangen, müssen wir aus der Reflexion ausbrechen, diese brächte an sich keine Handlung zustande; dürfen aber gleichzeitig nicht zur Unmittelbarkeit zurückfallen
   * "Willkürlich"
   * Wenn alle Möglichkeiten überlegt werden könnten, könnte Wille nicht zu Entscheidung gelangen. Wille benötigt zumindest eine gewisse Orientierung, einen Handlungsgrund - ein Ziel/Zweck - um eine gewisse Handlung festzulegen.
   * Handlung ist immer Mittel für einen Zweck
   * Weiteres Problem: es existiert nicht immer nur ein Zweck, diese Zwecke sind wiederum Mittel für höhere Zwecke usw. Somit kämen wir wieder zu keiner Handlung.
   * Problem: für Handlung benötigen wir Zwecke, Zwecke sind jedoch wiederum Möglichkeiten für übergeordnete Zwecke
   * Der Wille muss somit für sich selbst einen akzeptierten obersten Zweck gelten lassen, "subjektiv oberster Zweck"
   * Der Wille hält den subjektiv obersten Zweck für das Sinnvollste
   * Individuum, ich, macht sich selbst zum obersten Zweck, alles andere ist Mittel und wird für diesen Zweck benutzt: "konsequente Haltung des Egoismus". Nicht zu verwechseln mit der Unmittelbarkeit bei Tieren, Tiere können dadurch i.e.S. nicht egoistisch sein.
   * Egoismus ist nur subjektiv oberster Zweck, nicht allgemein höchstes Prinzip
   * Reflexion schafft einen Gegenpol zum Egoismus des Menschen, da der Mensch durch Reflexion den Egoismus erkennt
   * Unterschied zwischen Egoismus und anderen Ideologien/Handlungsweisen liegt im Gedankengang


Reflexion und Erfahrungswissenschaften

   * "Ich" zu unterscheiden in: Sinnliche Einzelheit (=unmittelbare Leiblichkeit), reflexive Allgemeinheit, Wille
   * z.B. "Was ist Egoismus?" -> "welches Moment des Ich wird zum obersten Zweck erhoben?" z.B. eigene Lust, die durch den Willen zum Wert erhoben wird; der Wille setzt den Egoismus als Wert
   * Reflexive Komponente des Egoismus: die Reflexion setzt den Menschen in Bezug zu seinen Mitmenschen, der Egoismus wird durch den Willen bewusst - mit Reflexion - zum Wert erhoben, der sich über andere Menschen hinwegsetzt
   * Wenn der Wille selbst jedoch als Wert gesetzt wird, müssen andere Personen, die ebenfalls mit einem Willen ausgestattet sind, als gleichrangig betrachtet werden
   * Unterscheidung, ob eine Handlung durch Egoismus oder Ideologie gemacht wird, lässt sich nicht von außen beurteilen
         o ist nur dem Subjekt selbst klar (manchmal auch nicht)
         o im Glauben an eine Ideologie kann sich Egoismus leicht hineinmischen, da dies dem Subjekt oft nicht bewusst sein muss (z.B. falls es in eine bestimmte Ideologie hineingeboren wurde)
   * In jeder Handlung in der Praxis ist immer eine gewisse Naivität im Spiel, da das Wissen beschränkt ist und dem Subjekt nicht alle Faktoren bekannt sein können
   * Das Risiko von Handlungen muss sich bewegen in jenem Rahmen, der vom subjektiv obersten Zweck gesteckt wird (z.B. wird der Egoismus nicht erlauben, sein eigenes Leben (=Risiko) für jemand anderen aufs Spiel zu setzen)
   * Die Freiheit des Willens entsteht dadurch, dass der Wille ausschließlich der eigenen Zwecksetzung unterworfen ist; diese ist nicht bzw. nur bedingt abhängig von äußeren Faktoren/Situationen bzw. vorübergehenden Einschränkungen
   * Wenn man vom Wissen der Welt alles Subjektive entfernt, um dadurch eine Sichtweise zu gewinnen, die nur aus Fakten besteht, dann kann nur auf das bezogen werden, was äußerlich vorliegt bzw. Gegenstand der Betrachtung aller ist; dadurch entsteht eine objektive Erfassung der Wirklichkeit selbst, die für alle Menschen gültig sein sollte -> allgemeingültige Erkenntnis
         o Diese Erkenntnis müsste einen Weg einschlagen, der von allen anderen nachvollziehbar, argumentierbar, kommunizierbar, systematisch die Regel ist
         o Eine Vorgehensweise, die zu einer allgemeingültigen Erkenntnis führt, ist eine Methode
   * Beobachtung und Theorie als Schwerpunkte der Erfahrungswissenschaften; = Anwendung der o.a. Methoden auf die Erfahrung
   * Beobachtung und Theorie: Kenntnisnahme und Begründung
   * Wissen = Wahrnehmung + Denken
   * Erfahrungswissenschaft setzt voraus, dass Wirklichkeit nur aus Wahrnehmung und Denken entstehen kann (Dogma der Erfahrungswissenschaft)
   * Erfahrungsw. muss Dinge wesentlich vereinfachen, muss sich beschränken auf wesentliche und immer wiederkehrende Merkmale, die die Gegenstände in gewisse Gattungen einordnen; dadurch wird eine verlässliche Klassifikation der Gegenstände erforderlich
   * Das Einzelne hat keine Bedeutung, es muss immer als Teil eines Allgemeinen betrachtet werden
   * Mit der Einteilung der Erfahrungswelt in solche Gruppen teilt sich ebenso die Wissenschaft ein
   * Je nach Forschungsbereich der Wissenschaft werden die jeweiligen Gegenstände quantifiziert - Vgl. Galilei ("messbar machen")
   * Unmittelbarkeit wird nicht behandelt, sondern die gedachte Wahrnehmung, die reflektierte Wahrnehmung
   * In der Wissenschaft sind nur jene Dinge wirklich/anerkannt, die sich immer wieder wahrnehmen lassen (Wiederholbarkeit)
   * Die Wissenschaft erschöpft sich nicht an der Beschreibung/Beobachtung der faktischen Gegenstände, sondern versucht auch das "Warum" zu ergründen, die Gründe für Ereignisse; dies wird in der Theorie vorgenommen
   * Es entsteht ein unmittelbarer Zusammenhang (Relation) zwischen Ereignissen (beobachtbaren Gegenständen) und Gründen. Es dürfen keine beliebigen ausgedachten (z.B. ideologischen) Gründe sein, die nicht in Relation zu den Ereignissen stehen. Daher dürfen diese Gründe auch nicht den subjektiven Wertvorstellungen entnommen werden (z.B. Teleologie), denn das wäre eine subjektive Auffassung der Fakten.
   * Die Naturwissenschaft strebt danach, wertfrei zu sein, um ein neutrales Material für die Betätigung der Menschen zur Verfügung zu stellen
   * Fakten, die auftreten, sollten aus den Gründen abgeleitet werden können, d.h. die aus einer Notwendigkeit heraus entstehen, die in den Gründen liegt. Damit soll unser Eingriff abgesichert werden. Von dort heraus soll somit auch abgeleitet werden können, was in Zukunft folgt.
   * Die Notwendigkeit dieser Gesetze soll darauf hinweisen, dass diese Gründe wirklich vorausgesetzt sind
   * Was wir als Gründe entdecken, ist vom Denken immer hypothetisch ausgedacht ("es kann so sein"). Damit entfernen wir uns von den Dingen, es entsteht eine Kluft zwischen den Gegenständen und dem Denken.
   * Die gedachten Gründe bleiben vorerst Vermutungen und müssen wieder zurückverbunden werden mit den Beobachtungen - methodisch, um die Kluft zu schließen. Prognose - Experiment.
   * Wir müssen somit anders gesagt die Gründe überprüfen an den beobachteten Fakten
   * Erst im weiteren Verlauf entsteht dadurch eine umfassende Theorie
   * Wenn das eintritt, was die Theorie abgeleitet hat, ist diese bestätigt
   * Die Ebene der Zwecksetzung wird weggelassen, da der Mensch ein Lebewesen ist, das den Naturgesetzen unterliegt. Methodisch fallen diese Wert- und Zweckmäßigkeiten weg. Der Mensch wird auf einen empirischen Gegenstand reduziert.

Schwächen und Grenzen dieser Methode

   * Die Erfahrungswissenschaft ist abhängig von der Wahrnehmung
   * Die Wahrnehmung ist begrenzt und es gibt ein Ende der exakten Beobachtung (z.B. Mikrobereich)
   * Es kann auch nicht alles an Fakten herangezogen werden, der Mensch muss das Wesentliche selektieren
   * Wenn Prioritäten gesetzt werden, kann das Kriterium hierfür NICHT aus der Wahrnehmung selbst geholt werden, da die Wahrnehmung selbst die Daten und Fakten liefert
   * Die wissenschaftliche Beobachtung ist somit unvermeidlich tendenziös
         o Zu beachten ist auch, dass dies geschieht, obwohl die Subjekte nicht einzeln tätig sind, mit dem Gebot der Allgemeinheit (konventionelle, intersubjektive Auswahl)
   * Die Erfahrungswissenschafter könnten antworten, dass die Auswahl der Kriterien nicht subjektiv erfolgt, sondern dass eine Einigung innerhalb der gesamten Wissenschaft erzielt wird.
   * Rechtfertigung für die Erfahrungswissenschaften: Allen Beobachtungen liegt die EINE Wirklichkeit zugrunde. Wenn nun diese Daten herangezogen werden und mit unseren Methoden verarbeitet werden, gelangt man schrittweise mehr und mehr zu dieser Wirklichkeit.
         o Somit gelangen wir zu immer größerer Erkenntnis zur Wirklichkeit selbst
         o Es kommt jedoch darauf an, ob wir durch die Erfahrung die Wirklichkeit überhaupt wahrnehmen bzw. wir uns mit der Wirklichkeit befassen
         o Es zeigen sich in Experimenten niemals die Gründe, sondern nur die Auswirkungen. z.B. können wir beobachten, wie ein Gegenstand folgt und damit die Fallgesetze aufstellen, jedoch niemals die Schwerkraft selbst beobachten
         o Damit kann die Erfahrungswissenschaft nicht argumentieren, die Gründe zu beobachten
   * Erfahrungswissenschaftliche Theorie projiziert Gedanken in die Beobachtungen
   * Die Wirklichkeit entzieht sich der Erfahrung. Die Gründe sind nur ausgedachte Konstrukte. (Denken und Sein fällt nicht zusammen, wie es die Philosophie tw. annahm)
   * Dies ist auch Grund für die Korrekturbedürftigkeit der Erfahrungswissenschaft.
   * Daher bleibt die Sichtweise auf die Fakten tendenziös und wir nähern uns durch die Beobachtung NICHT schrittweise der Wirklichkeit/Wahrheit.
   * Es gibt kein theoretisches Wahrheitskriterium, somit keine theoretische Wahrheit. Wie sollen Theorien nun bewertet werden?
   * Die Theorien zeigen uns die Brauchbarkeit von Gegenständen unter gewissen Betrachtungswinkeln
   * Frage: wenn es keine Wahrheit gibt, warum kann dann ein Anspruch, ein Bedürfnis auftreten, das über alle Erfahrung herausreicht? (Anspruch auf Wahrheit)
   * Erfahrungswissenschaft ist eine Methode zur Erforschung von Mitteln
   * Hinter jeder Anwendung von Mitteln muss eine Absicht stehen
   * Ziel war die Erforschung der Wahrheit, auch wenn diese ideologiekritische Resultate liefert (Erfahrungswissenschaft war somit eine Befreiung)
   * Fortschritt in der Erfahrungswissenschaft ist der Fortschritt in der Beherrschung von Natur und Mensch
         o Problem der Grundlagenforschung -> unklare Ergebnisse bzw. unmittelbare Verwertbarkeit; daher keine Investition


Wechselwirkung Kapitalismus/Industrialisierung <-> Erfahrungswissenschaft

   * Ende des 18. Jhdts
   * Vgl. Kapitalismusanalyse von Marx
   * Arbeitsteilung und Güter/Produkttausch; Frage der Gleichwertigkeit; Gerechtigkeit des Tauschs
         o subjektives Kriterium: Wert für jemanden selbst
         o objektives Kriterium: Arbeitszeit, welche zur Produktherstellung benötigt wird
   * Erleichterung, wenn ein abstraktes Äquivalent (Geld) verwendet wird, das in jede beliebige andere Ware getauscht werden kann
   * Nächste Stufe: hohes Maß an Produktion in der Gesellschaft wird für den Tausch aufgewendet, nicht mehr für den eigenen Gebrauch (Subsistenzwirtschaft)
   * Dadurch auch Anonymisierung des ökonomischen Geschehens (Subjekte gleichgültig, austauschbar; Produzent und Verbraucher sind sekundär)
   * Im Markt treffen konkurrierende Interessen aufeinander (Käufer vs. Verkäufer, Optimierungsprinzip); egoistische Motive
   * Gruppenbildung; Lobbyismus
   * Ohne Durchsetzung der eigenen Interessen ist das Individuum in der Marktwirtschaft chancenlos
   * Durch diesen Egoismus ist auch die Gefahr von Betrug und Missbrauch gegeben
   * Daher müssen entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen werden; strenge Regulation der Marktwirtschaft, um den Konkurrenzkampf zu ermöglichen
   * Der Egoismus muss organisiert sein; bei strenger Regelung schränkt sich der Egoismus gegenseitig ein und der Tausch wird gerecht
   * Tendenz zur Ungleichheit, da erworbene Vorteile einfach ausgebaut werden können
   * Verschärfung des Kapitalismus durch die unabhängige, planbare Vermehrung von Kapital; abhängig von der Produktionsweise der Waren
   * Vermehrung des Kapitals soll nicht gegen geltende Regeln/Gesetze verstoßen
   * Tendenz zur Ungleichbehandlung ist in jedem gesellschaftlichen System enthalten, wenn dieses auf der Basis egoistischer Interessen fusst
   * Zur Vermehrung des Kapitals bedarf es einer bestimmten Art von Ware, der Arbeitskraft. Diese "Ware" ist - rechtlich korrekterweise - käuflich.
   * Wie hoch soll der Preis für Arbeit sein? Reproduktionskosten, Lebenserhaltungskosten sind der Preis für die Ware "Arbeitskraft"; ist umrechenbar in Arbeitszeit
   * Im Sinne des Warentausches ist dies ein gerechter Vertrag
   * Die Arbeitskraft wurde/wird jedoch um einiges mehr eingesetzt, als dieser Wert ausmacht. Der dadurch entstehende Gewinn (Marx: "Mehrwert") fließt jenen zu, die über die Produktionsmittel verfügen.
   * Verkürzung der/Ersparnis von Arbeitszeit durch Verbesserung der Produktion; bedeutet jedoch nicht unbedingt Sinken des Preises, falls kein Konkurrenzkampf herrscht; durch Konkurrenzkampf jedoch Sinken des Preises
   * Durch die Rationalisierung/Verbesserung der Produktion sinkt auch Wert der Arbeitskraft
   * Anteil des Profits am eingesetzten Kapital wird dadurch geringer, da die Wertschöpfung (Mehrwert) an die Arbeitskraft gebunden ist; (Marx: Tendenz der fallenden Profitrate)
   * Maschinen können nur sog. "Extraprofit" schaffen; dieser Profit geht jedoch im Konkurrenzkampf verloren, da die Maschine von anderen Produzenten ebenfalls eingesetzt werden kann
   * Je mehr Maschinen, desto höher die "organische Zusammensetzung" des Kapitals
   * "Ausweg" aus diesem Dilemma ist die Investition des Kapitals in die Finanzmärkte
   * Diese Art der Vermehrung von Kapital ist fast vollkommen losgelöst von der realen Wirtschaft
   * Arbeit vs. Kapital

Wdhg. Kapitalismus

   * Individualität; Bedeutung des Einzelnen geht verloren
   * Wichtig / primäres Ziel ist die Verwertbarkeit
   * Die abstrakte Sichtweise dominiert


Erfahrungswissenschaft und Undendlichkeit der Zwecke

   * Zielsetzung der Erfahrungswissenschaft ist es, eine übergeordnete, absolute Instanz zur Entscheidungsfindung darzustellen bzw. zu ergründen
   * Der absolute Grund ist Voraussetzung, um eine Entscheidung treffen zu können, da die Kausalitätskette der Zwecke endlos ist und somit keine Entscheidung ermöglicht
   * Jedes Endliche ist aus etwas anderem (Endlichen) entstanden, es ist davon abhängig, es erfordert einen absoluten Grund
   * Wenn es nur Endliches gebe, könnte kein Endliches existieren
   * Das Endliche ist somit unendlich endlich
   * Das Absolute darf nicht auf dieser Ebene der unendlichen Endlichkeit liegen
   * ("Das Seiende ist")
   * Dies ist die Begründung für die Suche nach dem Absoluten, dem höchsten Zweck
   * Philosophie müsste einen Leitfaden aus den absoluten Begründungen gewinnen
   * Das Relative genügt nicht für die Praxis
   * Wenn wir den absoluten Grund/Sinn finden, muss unsere Entscheidung dabei frei bleiben
   * Alles Endliche insgesamt soll durch den absoluten Grund fundiert werden
   * Die Philosophie strebt die universale Begründung alles Endlichen an
   * Empirische Wirklichkeit kann nicht Grundlage für Fakten/Werte werden, da diese eine Vermischung zwischen Wirklichkeit und Erfahrung (Wahrnehmung) ist


Anfänge der europäischen Philosophie

   * Nach Aristoteles hat die europ. Philosophie den Grund (für die Welt) gesucht (Frage nach der "arche"...)
   * Frage, was vor dem zeitlichen Anfang lag
   * Suche nach dem Grund in der veränderlichen Natur (Thales, 624-546; Anaximander 611-546; Anaximenes 585-525 v.Chr.)
   * "Kraftstoff" -> wirkender Grund
   * Für Thales war Wasser das Lebenselixier / Grund  ("Erde schwimmt auf dem Wasser")
   * Kritik von Anaximander an Thales -> Wasser kann nicht der allumfassende Grund sein (da z.B. Feuer das Wasser aufzehren kann)
         o Somit kommen Feuer, Wasser, Luft als ursprüngliche Elemente in veränderlicher Wechselwirkung, Bewegung vor
         o Elemente sind voneinander abhängig, daher kann nicht eines davon das Grundelement sein
         o Es wurde ein Grund in dieser Wechselwirkung vermutet, der außerhalb der ursprünglichen Elemente liegen muss -> "Apeiron" (das Unbegrenzte)
         o Die Erde wurde im Zentrum von diesem sich wandelnden und umwandelbaren Unbegrenzten umhüllt verstanden (Himmel)
         o Erde -> fest, Himmel -> veränderlich
         o Die Ordnung stellt die Zeit dar
         o Erkenntnis, dass nicht 3 Prinzipien gleichzeitig sein können; sondern all diese Funktionen einem Prinzip zugeschrieben werden müssen
   * Anaximenes: Annahme, dass Luft das allgemeine Prinzip ist, woraus alles andere entsteht
         o Somit Luft nicht ausschließlich als physikalisches Element betrachtet, sondern auch als belebendes Element ("Geist", Atem)
   * Heraklit (550-480): Versuch, über diese bloßen Elemente hinaus die Veränderung selbst zu einem Gesetz zu bringen
         o Konzipierte die Veränderung als das Umschlagen von Gegensätzen
         o Für diesen Prozess des Umschlagens wurde Gesetz/übergeordnetes Prinzip vorausgesetzt, was weder das eine noch das andere ist bzw. in keinem von beidem liegt, der Wendepunkt
         o Für Heraklit war das allem Zugrundeliegende das Feuer. Feuer auch Metapher für Zeus (Heraklit: Assoziativkette; Punkt -> Umschlagen -> Schlag -> Blitz -> Zeus -> Feuer)
   * Parmenides (540-470) versuchte, über Erfahrung hinaus zu schreiten; verfasste sakrales Epos, in dem Ich-Erzähler schildert, wie er über die Stätten der Menschen hinaus fährt, bis an die Grenzen des menschlichen/irdischen Bereichs ("wo die Bahnen von Tag und Nacht zusammenlaufen"); überschreitet rechtmäßigerweise diese Schwelle und wird von Göttin empfangen, die den Unterschied zwischen Wahrheit und Irrtum erklärt
         o Problematik der Ebene der Dinge selbst
         o Keine Sicherheit, dass Dinge selbst existieren, alles wandelt sich
         o Somit keine Wahrheit vorhanden
         o Keine Unterscheidung zwischen Grund und Begründetem (Realität vs. Traum)
         o Parmenides Göttin verkündet als Wahrheit, dass es ist, und dass es nicht ist, nicht zu sein. Es geht nicht mehr um die Frage, was etwas ist, sondern dass etwas ist. Alles darüber hinausgehende hat keine Bedeutung.
         o Somit ist es gleichgültig, ob es Wahrheit gibt oder ob wir uns diese z.B. nur einbilden.
         o Daraus entsteht der Begriff des Seins. Das Sein als solches ist keiner Falschheit ausgesetzt.
         o Das Sein ist. Nicht der Gegenstand selbst, denn dieser entsteht und vergeht wieder; weiters sind seine Eigenschaften und was ihn von anderen Gegenständen abgrenzt, irrelevant. Es zählt nur das Sein an sich. Auch die Falschheit ist, oder die Illusion.
         o Wenn es das Sein gibt, gibt es das Nicht-Sein nicht. (Strenges Entweder-Oder.)
         o Göttin warnt vor dem Nicht-Sein ("dieser Weg ist ungangbar"). Das Nicht-Sein muss unfassbar, undenkbar sein und außerhalb liegen. Das Nicht-Sein müsste ansonsten auch eine Grenze zum Sein setzen und dadurch wieder sein.
   * Der Weg zum Sein/Nicht-Sein ist nachvollziehbar und lässt sich logisch verfolgen
   * Die Möglichkeit, das Sein zu erfassen, ist nur dem Denken gegeben
   * Die Erfahrung kann es nicht fassen, denn die Erfahrung hat nur mit Inhalten zu tun
   * Nur das Denken kann über die Unterschiede des Veränderlichen hinausgehen, abstrahieren, und kann sich vollkommen an das Sein anpassen
   * Erster Begriff von Wahrheit: Übereinstimmung vom Denken und von der Wahrheit (=Sein) des Gegenstands
         o Für Parmenides ist Denken und Sein dasselbe, denn das Denken erfasst das Sein als solches
   * Das Denken beweist das Sein und das Sein beweist das Denken
   * (Denken impliziert Sein und Sein impliziert Denken, daher ist Denken und Sein äquivalent)
   * Bei Schritt zurück über die Erfahrung hinaus, zurück zu den Gegenständen, ist immer Unterscheidung notwendig, was wirklich existiert und was nur Vorstellung/Wahrnehmung ist
         o Wir tragen dabei den Unterschied zwischen Sein und Nicht-Sein unzulässigerweise in die Erfahrung -> dies ist jedoch ausgeschlossen, denn das Nicht-Sein ist nicht! (Irrtum der sterblichen Menschen lt. Parmenides; Göttin warnt vor diesem Weg)
         o Parmenides kritisiert Meinung der praktischen Situation, die wir aber zum Handeln benötigen (sonst keine Entscheidung möglich) -> notwendiger Irrtum
         o Parmenides: das Nicht-Sein kann nicht erzwungen werden
   * Parmenides findet mit dem Sein einen reinen Begriff, um die Erfahrung als Begründung zu transzendieren
         o Das Begründungs-Problem ist damit nicht gelöst, jedoch steht erstmals ein scharfer/reiner Begriff zur weiteren Betrachtung zur Verfügung
   * Weg zur Wahrheit


Bestimmung des Wahrheitsbegriffs / Begriffs des Seins

   * Es gibt nichts, woraus Sein entstehen könnte oder worin Sein vergehen könnte. Das Sein selber ist somit ungeworden und unvergänglich. Es ist überzeitliche ewige Gegenwart.
   * Nirgendwo ist Sein mehr oder weniger, es hat in sich keine Unterschiede, es ist geschlossene Ganzheit
   * Sein ist unveränderlich, daher kann sich Sein auch nicht verbessern, es ist immer bereits makellos bzw. am Ziel angekommen, vollkommen (Entelechie)
   * Parmenides vergleicht Sein mit dem vollkommenen Körper der Griechen: der Kugel. Vorwurf von Platon: das Sein zu einem begrenzten Körper machen; Körper jedoch nur Symbol für Vollendung.
   * Sein ist weder das Räumliche, noch das Zeitliche -> somit bleibt nur Denken selbst
   * Es trifft auf jeden Gegenstand zu, dass er ist; dies ist jedoch allen Unterscheidungen gleichgültig (Unterscheidung Mensch vs. Rose vs. ...); keine Zweideutigkeit (Mensch ist. Nicht: Mensch ist Mensch)
   * Das Sein ist unbestimmt.


Kritik am Sein-Begriff

   * Alle Begriffe von Parmenides basieren auf Negationen (z.B. "ungeworden", "unvergänglich", "es gibt nichts anderes", "es ist nicht abgegrenzt")
   * Das Sein ist nur Negation jeglicher Bestimmung und somit bloße Unbestimmtheit (Das Sein ist das Nicht-Sein von etwas Bestimmten)
   * Dadurch ist das Sein genauso unbestimmt wie das Nicht-Sein
   * Es muss etwas anderes geben, da eine Negation immer etwas anderes voraussetzt (z.B. das Unvergängliche setzt etwas Vergängliches voraus; allg.: das Unbestimmte setzt etwas Bestimmtes voraus)
   * Wenn wir das Sein als Negation bestimmen, dann Frage: wie können wir es vom Nicht-Sein unterscheiden?
         o Parmenides' Sein ist eine Negation, etwas Unbestimmtes, somit ist es dasselbe wie das Nicht-Sein
         o Nicht-Sein und Sein fällt somit in eines zusammen, das Sein ist genauso unbestimmt wie das Nicht-Sein
         o Das Nicht-Sein ist auch ebenso gedacht wie das Sein (Wenn wir vor dem Nicht-Sein warnen, ist es bereits gedacht)
         o Parmenides' Sein ist eine Illusion in der Hinsicht, dass sie eine positive Eigenschaft ist
         o Widerspruch: außerhalb des Seins muss es somit etwas Bestimmtes geben, da man für das Sein nicht Nichts negieren kann


Verhältnis von Grund und Begründetem

   * Grund ist Negation des Begründeten; unbestimmt; setzt somit das Begründete voraus und ist abhängig davon
   * Das Begründete ist bestimmt
   * Das Begründete hat etwas gemeinsam, dass es von etwas, das außerhalb des Begründeten steht, begründet sein muss
   * Der Grund kann jedoch ohne das Begründete nicht sein, daher ist er abhängig von dem Begründeten
   * Problem: der Grund kann dadurch nicht absolut sein
   * Weiteres Problem: in dieser Entgegensetzung kann es keinen Übergang geben, Grund und Begründetes schließt sich gegenseitig aus
         o Aktivität des Begründens ist ein positiver Zusammenhang zwischen Grund und Begründetem, zwischen beiden existiert jedoch ein negatives Verhältnis; daher ist die Aktivität des Begründens schwer zu erfassen
         o Keines von beiden kann letzter Grund sein
         o Grund und Begründetes setzen sich gegenseitig eine Grenze - eines ist vom anderen notwendig begrenzt
   * Lt. Parmenides das eigenständig Wichtige: nur das Sein selber ist. Das Sein ist jedoch Negation und setzt a priori etwas anderes voraus, nämlich Bestimmtheit überhaupt, die negiert wird
   * Ebenso ist es mit der Begründung: Grund und Begründung sind voneinander abhängig; Gründe verweisen endlos weiter auf etwas Bestimmtes
   * Somit gelangt man wieder zur Bestimmung des Endlichen: es ist unendlich endlich
   * Es stellt sich die Problematik des Begründungsproblems auf rein begrifflicher Ebene
   * Das Sein des Parmenides kann nur existieren in der empirisch-praktischen Welt


Platons Begriff der Endlichkeit

   * In Anknüpfung an Parmenides definiert Platon Begriff der Endlichkeit, von welchem aus über die Endlichkeit hinausgegangen werden kann
         o Jedoch nicht mehr Negation des Endlichen, sondern positives Verhältnis
   * Wesentlicher Begriff des Seienden bislang: Veränderlichkeit und Vergänglichkeit (daher Bedarf nach Begründung, Suche nach der arché)
   * Wir können den Begriff des Seienden jedoch nicht ausschließlich auf Veränderlichkeit und Vergänglichkeit reduzieren, da wir sonst kein Seiendes bzw. keinen endlichen Gegenstand mehr erfassen könnten
         o Jeder Gegenstand würde in einem haltlosen Wechsel verlorengehen
   * Somit muss das Veränderliche auch, solange es überhaupt ist, ein Beharrliches in sich haben
         o Das ist auch der Grund, warum die Naturphilosophie einen Grund im Veränderlichen gesucht hat
   * Das (Platon) "sinnliche Werden" liegt nur an einem bleibenden Sein
   * Beides zusammen, Veränderliches und Bleibendes, bildet ein endliches, vergängliches/veränderliches Sein
   * Dieses Sein ist Sache des Denkens (Zusammenfassung des Veränderlichen und allgemeine Begriffsbildung), das Veränderliche Sache der Wahrnehmung
   * Parmenides Sein wird zu einer Bestimmung an den empirischen Gegenständen, sodass diese Bestand haben
   * Die empirische Welt ist eine Verbindung aus Wahrnehmung und Denken
   * Platon bringt dies auf den allgemeinen Begriff auf Bewegung und Ruhe
         o Würden wir nur Bewegung annehmen, hätten wir bloße Veränderung, ohne Halt; daraus folgt Nichts; bloße Beschränkung auf das Sinnliche -> lt. Platon Materialismus
         o Würden wir nur Ruhe annehmen, hätten wir vollkommene Erstarrung; daraus lässt sich die Welt nicht kennzeichnen; somit kein Inhalt; daraus folgt ebenfalls Nichts; lt. Platon Extremfall des Idealismus
   * Lt. Platon beide Begriffe unmischbar, in unserer Erfahrungswelt sind beide jedoch faktisch immer vorhanden und verbunden; Sie kommen in der materiellen Welt zusammen, trotz ihrer Unmischbarkeit
   * Sinnliche Eigenschaften (z.B. laut/leise, gross/klein usw.) sind unendlich abstufbar, graduell
         o Diese Eigenschaften sind nur aneinander bestimmt
         o In dieser Ebene der Bestimmung existiert keine eindeutige Zuordnung, was etwas ist
         o "Apeiron": Unbestimmtheit der sinnlichen Eigenschaften, nur relative, aber keine eindeutige/exakte Bestimmung
   * Wir können mit unserem Denken eine Ordnung in dieser sinnlichen Realität/Materialität erstellen?
   * Warum funktioniert das?
   * Die Begriffe, die wir hier hineinlegen, sind nicht subjektiv (=in der Seele verankert), sondern geistige Begriffe, die den Dingen eigentlich/wirklich zugrundeliegen. Wenn wir methodisch vorgehen, finden wir diese Bestimmungen in uns selbst; dies sind die Gründe der Dinge.
   * Was Bestand hat an den Dingen, ist das Geistige; und dieses ist nicht subjektiv sondern ontologisch vorgegeben
   * z.B. Arten/Gattungen -> Platon "Ideen"; ohne die Ideen würden die Dinge nicht sein
   * Die Seele muss sich an den Zustand erinnern, als sie rein geistlich war, bevor sie in den Körper gelangt ist
   * Die Seele muss von der Wahrnehmung weggehen, somit reflektieren, und in sich die Bestimmungen finden. Diese Bestimmungen gehen auch nicht zugrunde, wenn z.B. der Gegenstand zugrunde geht
   *
   * Weil wir diese Ideen auf das Sinnliche anwenden können, ergibt sich im Gemisch von Beidem eine empirische Ordnung, mit der wir umgehen können (Anwendung der Ideen auf das Apeiron; Ideen: "Peras"(?))
   * Daraus (im Gemisch dazwischen) ergibt sich die Erfahrungswelt, in der wir leben
   * Erfahrung liefert gemischte Erkenntnis und Erkenntnis des Gemischten
   * Höhlengleichnis
   * Anamnesis: Wiedererinnerung; die Seele als nicht körperlich entstehendes Etwas, sondern als geistiges Prinzip, hat vor Ihrer Geburt die Ideen geschaut, vergisst jedoch bei der Geburt aufgrund der Eindrücke und Erfahrungen alles, was sie geschaut hat, und muss sich langsam wieder an alles erinnern, dadurch dass sie sich selbst zuwendet, auf die Erkenntnis, die in ihrem Körper vorhanden ist
   * Die Merkmale der Gegenstände kommen von den Ideen her
   * Die Ideen sind die Urbilder
   * Die Dinge müssen von den Urbildern gestützt werden
   * Zwei Ebenen der Endlichkeit: die materiellen Dinge und die Ideen. Beides gehört zur Endlichkeit!
   * Wenn die Begriffsbestimmung lt. Platon zutreffend ist, muss es auf dieser Ebene auch den Unterschied zwischen Ruhe und Bewegung geben, damit auch diese Ebene als Endlichkeit charakterisiert ist
   * Zuordnung Ruhe/Bewegung:
         o Ideen (Urbilder) als gedachte, geistige Inhalte, sind die Ruhe
               + Dem vorausgesetzt muss ein Denkendes sein
         o Prozess des Erkennens ist die Bewegung (Erkennen ist die Tätigkeit der sytematischen Ordnung)
   * Ist von hier aus ein Schritt über die Endlichkeit hinaus möglich?
         o Ruhe und Bewegung existieren nur zusammen; getrennt ist jedes von beiden Nichts
         o Faktisches Zusammensein von Ruhe und Bewegung wurde nur angenommen, jedoch wie kommt dieses Zusammensein zustande?
               + Ist lt. Platon nur möglich, wenn der Differenz aus Ruhe und Bewegung noch etwas vorausgesetzt ist, ein verbindendes Drittes auf einer Meta-Ebene, das Ruhe und Bewegung aufeinander bezieht bzw. in sich einschließt; dieses Dritte muss etwas sein, was weder Ruhe noch Bewegung ist; ein Grund, der die gesamte Endlichkeit umfasst
               + (Alle Differenzen die wir machen, sind im Denken aufeinander bezogen; alles ist letztlich im Denken fundierbar)
               + Das Dritte ist das Sein selbst, es verbindet beides, Ruhe und Bewegung trotz ihrer Unmischbarkeit
               + Über der Endlichkeit zu stehen, bedeutet, nicht mehr endlich zu sein
   * Grund ist somit bestimmbar als Vermittlung zwischen Ruhe und Bewegung (die nicht aufgeht in dem, was sie vermittelt, sondern über dieses hinaus)
   * Das Sein (=das Absolute) als Grund übersteigt nicht nur die Dinge, sondern auch die Ideen
   * In welchem Verhältnis steht der Grund zum Begründeten?
         o Die unmittelbare gegenseitige Ausschließung ist bereits ins Endliche hineingeholt worden
         o Das, was darübersteht, ist nicht negativ abgehoben, sondern in dieser Differenz selber wirksam und anwesend, es ist das, was beide Seiten verbindet
         o Bereits indem wir feststellen, dass sich Ruhe und Bewegung ausschließen, beziehen wir sie aufeinander (die Trennung ist zugleich die Verbindung)
               + Die Kraft des Grundes ist im endlichen Selbst enthalten
               + Das Sein hält die Trennung/Verbindung zwischen Ruhe und Bewegung aufrecht
         o Die Endlichkeit ist nicht das Negative, sondern das Eigene Andere des Grundes
         o Der Grund wirkt im Begründeten, ist aber zugleich auch darüber hinaus
         o Anders formuliert ist es eine Identität in der Differenz, ein Selbst-Anders-Sein
   * Das, was nicht der Grund ist, ist - es ist ein seiendes Nicht-Sein (im Gegensatz zu Parmenides', wo das Nicht-Sein nicht ist)
   * Durch das Sein begründete Werden und die Ideen sind im Sein enthalten
   * Das Sein durchdringt beide Ebenen, daher ist es bei Platon zugleich der Grund und die Ursache der Beziehung der Ideen
         o Es verbindet vertikal die beiden Ebenen des Endlichen (Ruhe, Bewegung)
         o Daher verbindet es das Endliche insgesamt miteinander
         o Anders formuliert, die Dinge können an den Ideen teilhaben (Vgl. Metexis)
   * Platon baut somit ein idealistisches System auf
   * Das Geistige ist das Begründende (Urbild), das Materielle ist nur das Abgeleitete
   * Daher sind die Ideen dem Materiellen überlegen
   * Die Seele des Menschen (das geistige Prinzip) beherrscht den Körper
   * Das oberste Denkende ist der Geist schlechthin (der alles Gedachte in sich hat); er ist Einheit aller Inhalte
   * Was immer wir im Bewusstsein haben, ist bezogen auf unsere Einheit des Denkens
   * "Die zweite Bestimmung des Absoluten" (erste Bestimmung = jene des Seins)
   * Durch die Anwendung bzw. den Bezug der Einheit des Denkens bekommen die Dinge/Gegenstände/das Veränderliche/Vergängliche eine systematische Ordnung
   * Alles wird in Relation zueinander gesetzt und geordnet, die Ebenen werden zueinander in Beziehung gesetzt
   * Dies ist das Prinzip als Erkenntnisgrund und zugleich das Wertvollste von allem (da es das oberste Absolute ist)
   * Platon: "Idee des Guten", bzw. das Schöne
   * Auf dieses Prinzip hin sollen wir Leben -> wir sollen unsere Allgemeinheit verwirklichen, die Allgemeinheit wird dadurch zum Wert
   * Wir leben nicht als Einzelpersonen bzw. vom Körper her, sondern erheben die Geistigkeit zum Wert und orientieren uns an der Gemeinschaftlichkeit (der Polis)
   * Die Gemeinschaft ist die menschliche Allgemeinheit
   * Das Aller-Oberste ist die philosophische Erkenntnis und philosophische Lehrtätigkeit
   * Platon: niemand tut freiwillig Böses, nur aus Irrtum oder Missverständnis heraus
   * Im Guten liegt das wahre Glück, alle anderen Werte verlieren ihre Anziehungskraft, wenn wir die Idee des Guten erkannt haben
   * Platon selbst gibt sich jedoch nicht zufrieden mit dieser Bestimmung des Absoluten
         o Wenn wir bei dieser Bestimmung bleiben, stellt sich heraus, dass das Absolute nur vom Endlichen her bestimmt ist (da es Grund vom Endlichen ist); und nur wenn wir den Begriff der Endlichkeit haben, können wir den Begriff des Absoluten herleiten
         o Das Absolute ist noch nicht vollständig als es selbst bestimmt
         o Der Anforderung nach dürfte die Abhängigkeit nur einseitig sein: das Endliche muss vom Absoluten abhängig sein, dies darf jedoch nicht umgekehrt sein
   * Daher weiterer Schritt:
         o Wenn wir die Relation zum Endlichen weglassen, müsste doch eine Relation übrig bleiben, durch die wir das Absolute bestimmen: und zwar die Relation des Absoluten auf sich selbst (=sich selbst einschließende Einheit)
         o Diese Selbstbewegung charakterisiert die Selbst-Erkenntnis des Geistes
         o Erst von diesem Prinzip her ist das andere entstanden; dies ist das Prinzip, das sich selbst entäußert und das andere hervorbringt (z.B. die Welt und die körperlichen Gestalten)
         o Weil dieses Prinzip sich selbst genügt, kann es in sich die Ideen halten, die ja nicht angewiesen sind auf das Körperliche und somit abtrennbar vom Körperlichen
         o Das Denkende, wenn es absolut sein soll, muss geprüft werden auf seine Selbst-Genügsamkeit, es muss sich auch selbst enthalten
         o Diese Denkfigur wiederholt sich in der Neuzeit (->Rationalisten)
   * Das bloße Denkende muss immer bezogen sein auf etwas Gedachtes - den Inhalt; somit ist es auf etwas anderes angewiesen und hat etwas Endliches in sich
   * Das Denken für sich alleine würde in die absolute Negation hineinfallen
   * Die Formel, dass es selbst in sich hineinfällt, ist rein verbal; und inhaltlich nicht nachvollziehbar
   * Dies ist die Problematik jeglicher idealistischer Begründung
   * Die Unbestimmtheit allein kann nicht erreicht werden, da wir sie sonst nicht aussagen können
   * Die Anforderung, den Körper aufzugeben, würde ins Nichts führen
   * Das Geistige insgesamt kann nicht sein, ohne Bezug auf etwas Materielles

Aristoteles

   * Kritik an Platon (Ebene der (körperunabhängigen) Ideen)
         o Der Geist kann für sich allein nicht sein
         o Das reine Sein ist die leere Einheit, die als solche nur eine Abstraktion ist; der blosse leere Begriff ohne Rückhalt
         o Dieser blosse Begriff kann nicht der Seinsgrund sein, denn er ist angewiesen darauf, dass davor bereits etwas da ist
         o Der Geist löst sich ab vom Materiellen
   * Grundlagen des Kosmos
         o Die einzelnen sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände; die Substanzen, von denen alles ausgesagt werden kann
         o Die Substanzen selbst werden nicht von etwas anderem ausgesagt
         o Da sie etwas Erkennbares/Aussagbares an sich haben, haben sie etwas Geistiges an sich
         o Der Geist ist nur wirklich, wenn er Form an einer Materie ist
         o Der Stoff, den ein Gegenstand einnimmt, der ihn formt, kann nicht Bestandteil eines anderen Gegenstands sein
         o Von diesem Stoff bekommen die Gegenstände somit ihre Individualität
         o Somit ist das Geistige zurückgeholt in die empirische Welt
         o Erst von diesen Gegenständen her können Abstraktionen vorgenommen werden
         o Die Materie ist das Formbare, das zugrundeliegt; sie hat alle Möglichkeiten in sich
         o Andererseits ist die Form änderbar, die Eigenschaften eines Gegenstands schwanken in verschiedene Richtungen
         o Dieses veränderliche Bewegliche ist für Aristoteles das eigentliche Sein (=> Rückkehr zur Naturphilosophie)
         o Die Veränderung ist nicht chaotisch oder zufällig; lt. Aristoteles entwickelt sich die Bewegung auf ein Ziel hin
         o Dieses Ziel sind sie selbst; als ihr eigenes allgemeines Wesen
               + z.B. Lebewesen: wird geboren, verändert sich, und tendiert darauf hin, dass es seine Art in möglichst vollkommener Weise verwirklicht; so hat es den Zweck/Ziel in sich selbst ("Entelechie")
               + auch z.B. Nahrungssuche dient zur Vervollkommnung des Lebewesens
         o Dies ist die zweite Substanz, die Materie/Gegenstände in sich haben
               + Die erste Substanz selbst ist der sinnliche Gegenstand
               + Die zweite Substanz ist nicht abgetrennt von der ersten, sie trägt die erste in sich
         o Die ersten Elemente (Erde, Wasser, Luft, Feuer) haben einen gewissen Platz im Kosmos, der wesentlich ist (Ebenen der Elemente)
         o Gegenstände tendieren je nach Element-Anteil an diesen Ort hin - z.B. materielle Gegenstände tendieren abwärts zur Erde, leichte - wie das Feuer - aufwärts
         o Ordnung: es gibt immer etwas untergeordnetes, welches Mittel für die nächste übergeordnete Ebene ist
         o So tendiert alles über sich hinaus, bis zum absoluten übergeordneten Prinzip
         o Aristoteles: Das Anorganische als Basis für => Pflanzen => Tiere => Menschen => Gestirne, Fixsternhimmel (vollkommene Bewegung, göttlicher Bereich) => das eigentliche Prinzip (der reine Geist als unbewegter Beweger, der reine Gott)
         o Im Unterschied zur platonischen Auffassung ist der reine Gott auf den Kosmos hingewendet, weiss alle Entelechien usw. in sich selbst (=bezieht sich auf alle Inhalte)
         o Der Kosmos selber versucht, dem obersten Prinzip möglichst ähnlich zu werden
         o Dadurch ist der höchste Zustand des Menschen, dass er die Ordnung des Kosmos weiss ("Theoria" = Schau des Kosmos)
         o Jede Stufe soll sich an dem obersten Prinzip orientieren
         o Der oberste unbewegte Beweger ist in absoluter Ruhe und ist der Zweck von allem; er bewegt nicht im Sinn eines Anstoßes, sondern wie ein Geliebtes
         o Somit ist lt. Aristoteles auch der reine Gott letztlich angewiesen auf das unterste Prinzip (weil ja der Geist selbst nur an einer Materie existieren kann)
               + Das Absolute ist somit nicht vollkommen absolut
         o Bei Aristoteles sind Geist und Materie gleich ewig
   * Kritikpunkt an Aristoteles: Idealismuskritik
         o Wenn Geist auf Materie angewiesen ist; stellt sich jedoch heraus, dass Materie geformt ist, diese Form ist jedoch das Geistige. Es muss jedoch auch eine - erste - formlose Materie geben, die alle Möglichkeiten hat, und diese Materie wäre Negation und ein reiner Begriff, und wäre wie das Denken selbst. Das Geistige bezieht sich somit durch alle Formen zurück auf das Unbestimmte, was selbst wieder reiner Geist ist
         o Aristoteles bleibt damit in Gedanken