PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 01.12.

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Wanda Sarbinowska, Konstanze Renatus-Messmer

RING-VO Frau Prof. Dr. Waibel am 26.11.2009 Thema der VO: historisches und systematisches Verstehen philosophischer Texte – Sprachwissenschaft anhand von Texten von Kant.

Sprachwissenschaft, auch Linguistik, ist eine teils interdisziplinäre Wissenschaft, die in verschiedenen Herangehensweisen die menschliche Sprache untersucht. Inhalt sprachwissenschaftlicher Forschung ist generell die Sprache als System, ihre Bestandteile und Einheiten sowie deren Bedeutungen. Die Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit Entstehung, Herkunft und geschichtlicher Entwicklung von Sprache, mit ihrer vielseitigen Anwendung in der schriftlichen und mündlichen Kommunikation, mit dem Wahrnehmen, Erlernen und Artikulieren von Sprache sowie mit den möglicherweise damit einhergehenden Störungen. (Definition Wikipedia 29.11.09, 17.21 p.a.)

Einführung: Lesen von philologischen und philosophischen Texten

Resultat: hochkomplexe Kulturtechnik

Unterscheidung: • in synchrones und diachrones Lesen, • Zeitgeist • Zugang • Virulente Fragen

Spezialisierung von Frau Prof. Waibel auf die Sprachwissenschaft in der Zeit des deutschen Idealismus, in der sich Texte nicht nur durch den Inhalt sondern auch durch den Geist angeeignet wurden.

Textstudium und Textanalyse: Für eine genaue Lektüre /Zugang ist Hören und lautes Lesen der Texte und ein genaues Textstudium notwendig. Dadurch ergibt sich in der Tradition des Textstudiums die Möglichkeit zu Fragen an den Text und das Hinzuziehen von Kontexten. Für ein genaues Studium der Texte ist eine philologische Vertrautheit notwendig z.B. muss die Komposition und die Ansammlung der Texte berücksichtigt werden.

Ein weiterer Vorteil ist die Neuerlernung alter Sprachen, aber auch die Notation der Musik, Blinden- und Gebärdensprache. Durch Kodifizierung und Dekodifizierung, genau wie durch Erlernung von Sprachfragmentierung, erhalten Texte großen Wert und erhalten bedingt durch Wiederholbarkeit Macht.

Diese Ansammlungen von Wissen haben eine innere Struktur, die den Inhalt transportiert.

In vorwissenschaftlichen und wissenschaftlichen Stufen der Sprachwissenschaft werden Texte unterschieden und strukturell eingeordnet. Auch eine Intertextualität, die durch verschiedene Autoren den Texten Referenzcharakter einräumen, ist eine weiterführende Struktur und Wertigkeit möglich.

Es ist wichtig, sich auf die Werke einzulassen und die Thesen zu überprüfen. Dabei sollte man den Text aus sich heraus verstehen und so nahe wie möglich am Werk die Intention des Autors erfassen. Die Strukturierung des Werks ist dabei eine große Hilfe und nimmt bereits Bezug auf die Intention des Autors.

Aus dem weiten Spektrum der Philologie ergibt sich die Methodologie, die mit Hilfe von Zeitbrücken (Zeitdifferenz reflektieren), die Spannung der Texte von gestern und heute erfasst und die verschiedenen Zeiten der Philosophiegeschichte aufzeigen.

Resultat: Es ergibt sich aus dem Textstudium/Textanalyse keine Geschichte der Philosophie, da es sich nicht nur um verschiedene Texte handelt, sondern auch ein Rest an Subjektivität und Realität berücksichtigt werden muss. Wichtig sind die Sprache und die Epoche bei der Textauslegung. Jede Zeit erfindet ihre Geschichte der Philosophie. Im Gespräch mit den Texten erfindet und findet man den Text durch die eigene Sichtweise und die Perspektive.

Christian Wolff als Erfinder der deutschen Philosophiesprache definierte Begriffe, wie Raum, Zeit, Subjekt, Freiheit, die jederzeit begrifflich neu erarbeitet werden können. Der unterschiedliche Gebrauch von Schlüsselwörtern in der philosophischen Terminologie benötigt eine genaue Zuordnung zu den jeweiligen Philosophen. Es ist hilfreich diese Terminologie zuerst zu erarbeiten und anschließend den Text zu reflektieren.

Es stellt sich die Frage, wie sich diese Systeme mit dem historischen Verstehen vergleichen lassen. Es ist interessant, diese Spannungen, die sich aus den Vergleichen ergeben, stehen zu lassen und die Unterschiede herauszuarbeiten.

Der Systembegriff stellt die Frage nach systematischer oder historischer Denkungsweise und ermöglicht durch offene und geschlossene Systeme ein Nebeneinanderstellen der Systeme. Durch eine Anordnung der Teile aus System und Methode ergibt sich für die Moderne eine Systematizität und folglich jenes, was Wissenschaft ausmacht.