Open Culture - Ökonomische Aspekte: Unterschied zwischen den Versionen

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==Warum beteiligen sich Personen an Open Culture Projekten ?==
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==Einleitung==
  
(Die folgenden Punkte können mehrfach zutreffen.)
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Nach der Betrachtung des Begriffs und der geschichtlichen Entwicklung von '''Open Culture''' soll dieser Abschnitt die Motivation der beteiligten Personen und die wirtschaftlichen Aspekte beleuchten. Den Entwicklern von '''Open Source''' bzw. '''Freier Software''' oder auch '''Open Content''' ausschließlich uneigennützige Motive zu unterstellen, wäre eine zu eindimensionale Betrachtungsweise.  
  
- Aus Spaß. Aus Begeisterung oder Interesse für technisches oder inhaltliches. Analog Modelleisenbahnverein.
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==Warum beteiligen sich Personen an Open Culture Projekten?==
  
(Mit dem Unterschied das dadurch, dass es sich um immaterielles handelt, man mit der Modelleisenbahn genauso fahren kann wie mit der richtigen Eisenbahn. Sie kann sogar besser sein.)
 
  
- Weil ich etwas brauche. Analog Heimwerken.
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====Aus '''Spaß''' oder '''Interesse'''====
  
(Ich brauche etwas. Ich trage einen Teil dazu bei. Wenn sich genug andere daran beteiligen bekomme ich was ich brauche. Wenn sich jemand findet der das wartet und weiterführt das ich beigetragen habe, kann ich das dann auch verwenden.)
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Glücksgefühl und Motivation aus der Betrachtung der eigenen Schöpfung und aus dem Funktionieren dessen, was man gebastelt hat. Analog Modelleisenbahn.  
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[[Bild:BlechE-LokBatterie.png|framed|right|3.1 Modelleisenbahn]]
  
(Die Heimwerker haben die Möbelindustrie nicht ruiniert. Auch wenn sie die Möbelindustrie ruiniert hätten, müsste das nicht die Wirtschaft schädigen: sie würden ihr Geld für etwas anderes ausgeben. Auch wenn sie ihr Geld nicht für etwas anderes ausgeben würden weil sie weniger arbeiten weil sie weniger Geld brauchen weil sie manches selber machen können bzw. frei bekommen: das könnte zumindest den Arbeitsmarkt entlasten. Das kann auch nur bis zu einer bestimmten Grenze gehen: man benötigt nicht nur immaterielles. Nicht alles immaterielle kann man selber bzw. in Open Source Manier gemeinsam selber machen.)
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====Zwecks '''Anerkennung'''====
  
- Für einen gesellschaftlichen Beitrag (einen Beitrag zum gesellschaftlichen Gemeinwohl). Analog freiwillige Feuerwehr.  
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Glücksgefühl aus der Aufmerksamkeit der Vereinsmitglieder oder Gäste.
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Analog Modelleisenbahnverein. Motivation aus deren Lob, Neid und Kritik. Je eher die Grundbedürfnisse befriedigt sind, desto mehr verliert die Währung "Geld" an Reiz und gewinnt Anerkennung den Charakter einer (Ersatz?) Währung. Immaterielle Güter, wie sie in der Open Culture hergestellt werden, eignen sich besonders für die Form der Gabe, vor Einführung des Tausches bzw. des Geldes.
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====Zur '''Erlangung oder Steigerung meiner Reputation'''====
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Ohne Beitrag zum öffentlichen Wissen bleibe ich unbekannt. In der Scientific Community gilt: "Wer schreibt, der bleibt". Im wissensbasierten Unternehmen kann ich ein höheres Gehalt erzielen. In der Gesellschaft bin ich kein "No Name".
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===='''Weil ich etwas brauche'''====
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Analog Heimwerken, Nachbarschaftshilfe. Ich trage einen Teil dazu bei. Wenn sich genug andere daran beteiligen, kommt es auch mir zu Gute. Wenn sich jemand findet, der meinen Beitrag weiterführt, kann ich das Ergebnis auch verwenden. 
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[[Bild:Homeimprovementep8.jpg|framed|right|3.2 Der Heimwerkerkönig]]
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===='''Zum Gemeinwohl'''====
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Analog freiwillige Feuerwehr. Altruismus als besondere Form des Egoismus
 
   
 
   
(Um die Welt vor Microsoft zu retten, oder so.)
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====Um die Welt vor Microsoft zu retten, oder so.====
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Also '''Sendungsbewusstsein'''.
  
- Soziales. Analog Party oder so.
 
 
   
 
   
- Um etwas zu lernen. Um Zugang zu Know-how zu bekommen. (Und Zugang entsprechenden Leuten. Kontakte aufbauen um wo rein zu kommen. Z.b. um dann damit Geld zu verdienen.)
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===='''Um etwas zu lernen'''====
  
(Bekannterweise besteht ein nicht unerheblicher Anteil an Lernprozessen aus Praxis. Warum sinnlose Übungsaufgaben machen wenn ich richtige Arbeit leisten kann von der andere auch was haben ? Das motiviert auch mehr. Dass ich vielleicht länger für etwas brauche spielt hier keine Rolle. Niemand wird hier den Output pro investieren Euro zählen. Auch wenn ich manches nicht kann oder Fehler mache: solange das von der Community aufgefangen werden kann, solange ich mehr beitragen kann als ich an Aufwand für Problembehebungen oder Fragebeantwortungen verursache, werde ich willkommen sein.)
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Um Zugang zu Know-how und entsprechenden Leuten zu bekommen und dann damit Geld zu verdienen.
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Bekannterweise besteht ein nicht unerheblicher Anteil an Lernprozessen aus Praxis. Warum sinnlose Übungsaufgaben machen wenn ich richtige Arbeit leisten kann von der andere auch was haben? Das motiviert auch mehr. Dass ich vielleicht länger für etwas brauche spielt hier keine Rolle. Niemand wird hier den Output pro investieren Euro zählen. Auch wenn ich manches nicht kann oder Fehler mache: solange das von der Community aufgefangen werden kann, werde ich willkommen sein.
 
   
 
   
- Weil man dafür bezahlt wird; um damit Geld zu verdienen.  
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====Um damit '''Geld''' zu verdienen====
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[[Bild:1_ATS_coin.jpg|framed|left|3.3 Ein Schilling]]
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==Wer finanziert Open Culture Projekte?==
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====Staatliche (kommunale oder internationale) Organisationen====
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im Rahmen ihrer Verantwortung für Bildung und Forschung, auch im Rahmen von Wirtschaftsförderung.
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Beispiel: Universitätspersonal beteiligt sich im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an OC Projekten. Namentliches Beispiel: BSD Betriebssystem in Berkeley, University of California. Allgemein gesehen gab es in diesem Bereich immer schon OC: Die Ergebnisse von Forschung in Universitäten stand immer schon oft der Allgemeinheit frei zur Verfügung.
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====Unternehmen unterstützen OC Projekte weil sie sich strategisch etwas davon erwarten.====
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[[Bild:Firefox-logo.png|thumb|right|3.4. Firefox-Logo]]
  
(Die Frage warum man etwas machen soll um damit Geld zu verdienen ist hier zu schwierig zu beantworten.)
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Beispiel: Internetprovider unterstützen Content Entwickler. Rechnung in etwa: mehr Content, mehr "traffic", mehr Geschäft.
  
(Der letzte Punkt führt zur nächsten Frage:)
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Beispiel: Suchmaschinenbetreiber unterstützen Webbrowser Entwickler. Dafür sind sie defaultmäßig nach der Programminstallation als Suchmaschine im Browser eingestellt. Namentliches Beispiel: Google unterstützt Firefox.
  
==Wer finanziert Open Culture Projekte ? (bzw. Tätigkeit an OC Projekten)==
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====Betriebe benötigen etwas als Produktionsmittel, das es (auch) aus einem OC Bereich gibt.====  
  
(Das betrifft hauptsächlich Open Source Projekte. In Open Content Projekte wird eher wenig investiert, am ehesten noch wird dafür gespendet.)
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Es kann für einen Betrieb finanziell sinnvoller sein, in ein open culture Projekt zu investieren, als in ein proprietäres.
  
- Personen oder Firmen durch Spenden.
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'''Die Vergleichskriterien:'''
  
[Anm.: "Firmen" ist umgangssprachlich. Korrekt wäre "Unternehmen" oder "Betrieb". Die Wahl hängt von der Sprache ab in der das abgefasst sein soll.]
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* Kosten
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* Leistungsumfang des Produktes
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* Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Produkt
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* Verfügbarkeit von verlässlichem Support
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* Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Produktes
  
- Staatliche (oder kommunale oder internationale) Organisationen im Rahmen ihrer Verantwortung für Bildung und Forschung, auch im Rahmen von Wirtschaftsförderung.
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In manchen Bereichen ist es nicht möglich, dass sich viele verschiedene Produkte etablieren. Z.B. im Bereich Betriebsysteme. U.a. weil dann Kompatibilitätsprobleme sowohl für Entwickler als auch Benutzer von Anwendungssoftware zu groß wären. Diese Situation hat z.B. zur quasi-Monopolstellung von Microsoft beigetragen. OC Produkte ermöglichen in solchen Bereichen einheitliche Lösungen (z.B. Linux), ohne mit den negativen Begleiterscheinungen von Monopolstellungen verbunden zu sein. Z.B. hat niemand das exklusive Entscheidungsrecht über zukünftige Entwicklungen. Es kann ausreichende Konkurrenz unter Anbietern von Distributionen und Support geben (Red Hat, SuSe, Ubuntu).
  
(Beispiel: Universitätspersonal beteiligt sich im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an OC Projekten. Namentliches Beispiel: BSD Betriebssystem in Berkeley, University of California. Allgemein gesehen gab es in diesem Bereich immer schon OC: Die Ergebnisse von Forschung in Universitäten stand immer schon oft der Allgemeinheit frei zur Verfügung. (Aber nicht die Medien über die diese Ergebnisse publiziert werden, die Möglichkeit, dass das frei ist gibt es erst seit der Verbreitung des Internets.))
 
  
- Unternehmen unterstützen OC Projekte weil sie sich strategisch etwas davon erwarten.
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====Ein Unternehmen benötigt etwas als Teil von etwas, das es herstellt oder liefert====
  
(Beispiel: Internetprovider unterstützen Content Entwickler. Rechnung in etwa: mehr Content, mehr Traffik, mehr Geschäft.)
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Dieser Teil kann selbst entwickelt oder zugekauft werden. Beide Varianten, bzw. Mischungen daraus, sind auch im Rahmen von OC Projekten bzw. Produkten denkbar.
  
(Beispiel: Suchmaschinenbetreiber unterstützen Webbrowser Entwickler. Dafür sind sie defaultmässig nach der Programminstallation als Suchmaschine im Browser eingestellt.
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In so einer Situation ein Produkt eines Konkurrenten zu verwenden ist eine problematische Sache, und die Entscheidung, auf OC zu setzen, kann eine interessante Alternative sein.  
Namentliches Beispiel: Google unterstützt Firefox.)
 
  
- Betriebe benötigen etwas als Produktionsmittel, das es (auch) aus einem OC Bereich gibt. (Beispiel: ein Betrieb benötigt Betriebssysteme für seine Computer.) Wenn sie diese (OC Version) einsetzen, fallen zwar keine Kosten für Lizenzen an, aber eventuell benötigen sie Erweiterungen, eventuell benötigen sie Support für die Installation des OC Produktes. Eventuell gibt es noch kein OC Produkt in diesem Bereich, aber sie organisieren eine Kooperation mit mehreren Betrieben die das auch brauchen, und starten eine neue OC Entwicklung.
 
  
(Dieser Punkt ist ein bisschen ähnlich dem Punkt "Weil ich etwas brauche" oben.)
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====Unternehmen, um damit Geld zu verdienen====
  
(Falls Bedarf für Entwicklung (oder Support) entsteht, stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
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Mit dem direkten Verkauf dieser Produkte kann kaum Geld verdient werden. Profitabel können Erweiterungen, Support etc. sein.  
* Beauftragen oder Beschäftigen von Personen. Aus der Community die das OC Produkt entwickelt hat, oder von außerhalb. (Mitarbeiter aus einer Community zur rekrutieren hat den Vorteil, dass man schon vorher weiß was sie können, wie sie arbeiten.)
 
* Fördern von OC Communitys.
 
* Beauftragen von Firmen die Entwicklung bzw. Support für das OC Produkt anbieten.)
 
  
(Für die Entscheidung für oder gegen ein OC Produkt können Kosten und Nutzen mit denen anderer Produkte verglichen werden, und jeweils entsprechend Situationsabhängig die Entscheidung getroffen werden. (Keinesfalls kann man sagen, dass in jedem Fall ein OS Produkt vorzuziehen sein wird.)
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OC Strategien kommen vermehrt in der Entwicklung immaterieller Güter und des immateriellen Anteils (z.B. Bauplan) an materiellen Gütern zum Einsatz.  
Die Vergleichskriterien (z.B.):
 
* Kosten: Installation, Einführung (Schulungen etc.), Support, Erweiterungen, Entwicklung, bei nicht OC Produkten auch Lizenzkosten. (vor allem beim Einsatz in größeren Firmen spielen die Lizenzkosten als Faktor oft eine eher kleine Rolle. Faktoren wie z.B. die Einflussnahme (siehe Unten) können eine größere Rolle spielen. Unter den Kostenfaktoren können z.B. eventuell erhöhte Einführungskosten durch u.a. höherem Schulungsaufwand wegen eines neuen, unbekannten (OC) Produktes mehr ausmachen als die Ersparnis bei den Lizenzkosten).
 
* Leistungsumfang des Produktes.
 
* Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Produkt. (Beispiel: größere Betriebe mit vielen Installationen eines Betriebsystems haben oft Bedarf nach einer für sie zugeschnittenen Version. OC Projekte bieten jede Form der Einflussnahme. Bei properitären Produkten ist diese Möglichkeit oft nicht gegeben.)
 
* Verfügbarkeit von verlässlichem Support etc. in der Zukunft. (Nicht bei allen OC Projekten ist Unterstützung durch ein Unternehmen gegeben. In manchen Fällen ist das aber die Voraussetzung für einen planbaren Produkteinsatz.)
 
* Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Produktes. (Bei properitären Produkten besteht oft Abhängigkeit (Ausgeliefertsein) gegenüber der Firmenpolitik des Herstellers. Bei OC Projekten gibt es eher noch die Möglichkeit der Einflussnahme bzw. die Möglichkeit des Entstehens von "forks", d.h. ein Projekt entwickelt sich in zwei (oder mehrere) Verschiedene Richtungen weiter, was die Chance, dass die eigenen Ansprüche dabei berücksichtigt sind eventuell vergrößert.)
 
  
- Ein Unternehmen benötigt etwas als Teil von etwas das es herstellt oder liefert. Dieser Teil kann selbst entwickelt oder zugekauft werden. Beide Varianten, bzw. Mischungen daraus, sind auch im Rahmen von OC Projekten bzw. Produkten denkbar.
+
Für OC Produkte sind die Marketingkosten gegenüber properitären Produkten oft wesentlich geringer. Vor allem, wenn es eine funktionierende Community gibt.  
  
(Ein Teil der Entscheidungskriterien für eine der beiden Varianten, und ob OC oder nicht, kann ähnlich denen im vorigen Punkt sein.)
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==== Unternehmen zur Imagepflege ====
  
- Ein Unternehmen kann sich dafür entscheiden in ein OC Produkt zu investieren um damit Geld zu verdienen.  
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Der Marktwert eines Unternehmens hängt unter anderem auch von der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Firmenpolitik ab. Durch gesellschaftliches Engagement, wie die Unterstützung von OC Projekten, steigt unter Umständen auch die Wertschätzung des Unternehmens.
  
[Anm.: bei den letzten beiden Punkten kommt noch was dazu]
+
====Private durch Spenden====

Aktuelle Version vom 22. Juni 2006, 19:20 Uhr

Einleitung

Nach der Betrachtung des Begriffs und der geschichtlichen Entwicklung von Open Culture soll dieser Abschnitt die Motivation der beteiligten Personen und die wirtschaftlichen Aspekte beleuchten. Den Entwicklern von Open Source bzw. Freier Software oder auch Open Content ausschließlich uneigennützige Motive zu unterstellen, wäre eine zu eindimensionale Betrachtungsweise.

Warum beteiligen sich Personen an Open Culture Projekten?

Aus Spaß oder Interesse

Glücksgefühl und Motivation aus der Betrachtung der eigenen Schöpfung und aus dem Funktionieren dessen, was man gebastelt hat. Analog Modelleisenbahn.

3.1 Modelleisenbahn

Zwecks Anerkennung

Glücksgefühl aus der Aufmerksamkeit der Vereinsmitglieder oder Gäste. Analog Modelleisenbahnverein. Motivation aus deren Lob, Neid und Kritik. Je eher die Grundbedürfnisse befriedigt sind, desto mehr verliert die Währung "Geld" an Reiz und gewinnt Anerkennung den Charakter einer (Ersatz?) Währung. Immaterielle Güter, wie sie in der Open Culture hergestellt werden, eignen sich besonders für die Form der Gabe, vor Einführung des Tausches bzw. des Geldes.

Zur Erlangung oder Steigerung meiner Reputation

Ohne Beitrag zum öffentlichen Wissen bleibe ich unbekannt. In der Scientific Community gilt: "Wer schreibt, der bleibt". Im wissensbasierten Unternehmen kann ich ein höheres Gehalt erzielen. In der Gesellschaft bin ich kein "No Name".

Weil ich etwas brauche

Analog Heimwerken, Nachbarschaftshilfe. Ich trage einen Teil dazu bei. Wenn sich genug andere daran beteiligen, kommt es auch mir zu Gute. Wenn sich jemand findet, der meinen Beitrag weiterführt, kann ich das Ergebnis auch verwenden.

3.2 Der Heimwerkerkönig


Zum Gemeinwohl

Analog freiwillige Feuerwehr. Altruismus als besondere Form des Egoismus

Um die Welt vor Microsoft zu retten, oder so.

Also Sendungsbewusstsein.


Um etwas zu lernen

Um Zugang zu Know-how und entsprechenden Leuten zu bekommen und dann damit Geld zu verdienen.

Bekannterweise besteht ein nicht unerheblicher Anteil an Lernprozessen aus Praxis. Warum sinnlose Übungsaufgaben machen wenn ich richtige Arbeit leisten kann von der andere auch was haben? Das motiviert auch mehr. Dass ich vielleicht länger für etwas brauche spielt hier keine Rolle. Niemand wird hier den Output pro investieren Euro zählen. Auch wenn ich manches nicht kann oder Fehler mache: solange das von der Community aufgefangen werden kann, werde ich willkommen sein.

Um damit Geld zu verdienen

3.3 Ein Schilling



Wer finanziert Open Culture Projekte?

Staatliche (kommunale oder internationale) Organisationen

im Rahmen ihrer Verantwortung für Bildung und Forschung, auch im Rahmen von Wirtschaftsförderung.

Beispiel: Universitätspersonal beteiligt sich im Rahmen ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit an OC Projekten. Namentliches Beispiel: BSD Betriebssystem in Berkeley, University of California. Allgemein gesehen gab es in diesem Bereich immer schon OC: Die Ergebnisse von Forschung in Universitäten stand immer schon oft der Allgemeinheit frei zur Verfügung.

Unternehmen unterstützen OC Projekte weil sie sich strategisch etwas davon erwarten.

3.4. Firefox-Logo

Beispiel: Internetprovider unterstützen Content Entwickler. Rechnung in etwa: mehr Content, mehr "traffic", mehr Geschäft.

Beispiel: Suchmaschinenbetreiber unterstützen Webbrowser Entwickler. Dafür sind sie defaultmäßig nach der Programminstallation als Suchmaschine im Browser eingestellt. Namentliches Beispiel: Google unterstützt Firefox.

Betriebe benötigen etwas als Produktionsmittel, das es (auch) aus einem OC Bereich gibt.

Es kann für einen Betrieb finanziell sinnvoller sein, in ein open culture Projekt zu investieren, als in ein proprietäres.

Die Vergleichskriterien:

  • Kosten
  • Leistungsumfang des Produktes
  • Möglichkeiten der Einflussnahme auf das Produkt
  • Verfügbarkeit von verlässlichem Support
  • Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Produktes

In manchen Bereichen ist es nicht möglich, dass sich viele verschiedene Produkte etablieren. Z.B. im Bereich Betriebsysteme. U.a. weil dann Kompatibilitätsprobleme sowohl für Entwickler als auch Benutzer von Anwendungssoftware zu groß wären. Diese Situation hat z.B. zur quasi-Monopolstellung von Microsoft beigetragen. OC Produkte ermöglichen in solchen Bereichen einheitliche Lösungen (z.B. Linux), ohne mit den negativen Begleiterscheinungen von Monopolstellungen verbunden zu sein. Z.B. hat niemand das exklusive Entscheidungsrecht über zukünftige Entwicklungen. Es kann ausreichende Konkurrenz unter Anbietern von Distributionen und Support geben (Red Hat, SuSe, Ubuntu).


Ein Unternehmen benötigt etwas als Teil von etwas, das es herstellt oder liefert

Dieser Teil kann selbst entwickelt oder zugekauft werden. Beide Varianten, bzw. Mischungen daraus, sind auch im Rahmen von OC Projekten bzw. Produkten denkbar.

In so einer Situation ein Produkt eines Konkurrenten zu verwenden ist eine problematische Sache, und die Entscheidung, auf OC zu setzen, kann eine interessante Alternative sein.


Unternehmen, um damit Geld zu verdienen

Mit dem direkten Verkauf dieser Produkte kann kaum Geld verdient werden. Profitabel können Erweiterungen, Support etc. sein.

OC Strategien kommen vermehrt in der Entwicklung immaterieller Güter und des immateriellen Anteils (z.B. Bauplan) an materiellen Gütern zum Einsatz.

Für OC Produkte sind die Marketingkosten gegenüber properitären Produkten oft wesentlich geringer. Vor allem, wenn es eine funktionierende Community gibt.

Unternehmen zur Imagepflege

Der Marktwert eines Unternehmens hängt unter anderem auch von der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Firmenpolitik ab. Durch gesellschaftliches Engagement, wie die Unterstützung von OC Projekten, steigt unter Umständen auch die Wertschätzung des Unternehmens.

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