Kommentare und Beiträge zur SE-Einheit vom 28.10.2008: Unterschied zwischen den Versionen

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1.) Wie ist bei Bourdieu das Verhältnis zu (Neo-)Kantianismus und Phänomenologie?
 
1.) Wie ist bei Bourdieu das Verhältnis zu (Neo-)Kantianismus und Phänomenologie?
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Gemeint ist damit eben nicht der Bezug den B. setzt und mir als eine argumentative Totalisierung (Subjektivismus) durch die Reduktion der Sichtweise von Phänomenologie unter den Blickwinkel einer sich phänomenologisch nennenden Sozialwissenschaft, deren Standpunkt sich aber eigentlich nur durch die Herangehensweise an spezifische Fallunterscheidungen ausgehend von der ersten Person, durch die „Konstruktionen zweiten Grades, das heißt Konstruktionen von Konstruktionen jener Handelnden im Sozialen Feld“ (Sozialer Sinn, S.51) erzeugt werden, mit der Phänomenologie deckt. (Würde eidetische Phänomenologie = Husserl, mundane Phänomenologie (eigentlich mundan-phänomenologische Sozialwissenschaft) = Schütz, fundanmentalontologische Phänomenologie = früher Heidegger trennen.)
 
Gemeint ist damit eben nicht der Bezug den B. setzt und mir als eine argumentative Totalisierung (Subjektivismus) durch die Reduktion der Sichtweise von Phänomenologie unter den Blickwinkel einer sich phänomenologisch nennenden Sozialwissenschaft, deren Standpunkt sich aber eigentlich nur durch die Herangehensweise an spezifische Fallunterscheidungen ausgehend von der ersten Person, durch die „Konstruktionen zweiten Grades, das heißt Konstruktionen von Konstruktionen jener Handelnden im Sozialen Feld“ (Sozialer Sinn, S.51) erzeugt werden, mit der Phänomenologie deckt. (Würde eidetische Phänomenologie = Husserl, mundane Phänomenologie (eigentlich mundan-phänomenologische Sozialwissenschaft) = Schütz, fundanmentalontologische Phänomenologie = früher Heidegger trennen.)
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Die Frage scheint mir deshalb von  Bedeutung, die B. sicherlich auch starke Bezugspunkte zu Cassirer hat. Allerdings gibt es Positionen die mir zumindest mit dem Kantianismus nicht vereinbar scheinen. Etwa seine Bezugnahme auf Saussure, daß „der Standpunkt [die differenzielle Strukturbedingung] das Objekt schafft“ (Sozialer Sinn, S.58). Vom Neokantisnismus (Cassirer, Substanzbegriff und Funktionsbegriff, 1910) ist dieser Ansatz wahrscheinlich auch nachvollziehbar. Andere Abgrenzung zu Kant S. 112f.. Ist das mit Cassirer zu machen?
 
Die Frage scheint mir deshalb von  Bedeutung, die B. sicherlich auch starke Bezugspunkte zu Cassirer hat. Allerdings gibt es Positionen die mir zumindest mit dem Kantianismus nicht vereinbar scheinen. Etwa seine Bezugnahme auf Saussure, daß „der Standpunkt [die differenzielle Strukturbedingung] das Objekt schafft“ (Sozialer Sinn, S.58). Vom Neokantisnismus (Cassirer, Substanzbegriff und Funktionsbegriff, 1910) ist dieser Ansatz wahrscheinlich auch nachvollziehbar. Andere Abgrenzung zu Kant S. 112f.. Ist das mit Cassirer zu machen?
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Aber korrelieren beide Ansätze (Neok. und Phän.) nicht aus den unterschiedlichen Voraussetzungen ihrer Bedingungen? Und wenn wo? Oder ist B. Bastler? – Dann erübrigt sich die Frage zumindest für AnwenderInnen. –   
 
Aber korrelieren beide Ansätze (Neok. und Phän.) nicht aus den unterschiedlichen Voraussetzungen ihrer Bedingungen? Und wenn wo? Oder ist B. Bastler? – Dann erübrigt sich die Frage zumindest für AnwenderInnen. –   
  

Version vom 26. Oktober 2008, 13:27 Uhr

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Am 28.10.2008 besprechen wir die Seiten 97 bis 121 aus Pierre Bourdieus "Sozialer Sinn" (Le sens pratique).


Elemente philosophischer Anthropologie – Zukunft bei Heidegger und Pierre Bourdieu

Anmerkungen zu Sozialer Sinn Seiten 97-121 M. Winter


1.) Wie ist bei Bourdieu das Verhältnis zu (Neo-)Kantianismus und Phänomenologie?

Gemeint ist damit eben nicht der Bezug den B. setzt und mir als eine argumentative Totalisierung (Subjektivismus) durch die Reduktion der Sichtweise von Phänomenologie unter den Blickwinkel einer sich phänomenologisch nennenden Sozialwissenschaft, deren Standpunkt sich aber eigentlich nur durch die Herangehensweise an spezifische Fallunterscheidungen ausgehend von der ersten Person, durch die „Konstruktionen zweiten Grades, das heißt Konstruktionen von Konstruktionen jener Handelnden im Sozialen Feld“ (Sozialer Sinn, S.51) erzeugt werden, mit der Phänomenologie deckt. (Würde eidetische Phänomenologie = Husserl, mundane Phänomenologie (eigentlich mundan-phänomenologische Sozialwissenschaft) = Schütz, fundanmentalontologische Phänomenologie = früher Heidegger trennen.)

Die Frage scheint mir deshalb von Bedeutung, die B. sicherlich auch starke Bezugspunkte zu Cassirer hat. Allerdings gibt es Positionen die mir zumindest mit dem Kantianismus nicht vereinbar scheinen. Etwa seine Bezugnahme auf Saussure, daß „der Standpunkt [die differenzielle Strukturbedingung] das Objekt schafft“ (Sozialer Sinn, S.58). Vom Neokantisnismus (Cassirer, Substanzbegriff und Funktionsbegriff, 1910) ist dieser Ansatz wahrscheinlich auch nachvollziehbar. Andere Abgrenzung zu Kant S. 112f.. Ist das mit Cassirer zu machen?

Aber korrelieren beide Ansätze (Neok. und Phän.) nicht aus den unterschiedlichen Voraussetzungen ihrer Bedingungen? Und wenn wo? Oder ist B. Bastler? – Dann erübrigt sich die Frage zumindest für AnwenderInnen. –

verschärft: Ich glaube, dass sich bei Cassirer und Heidegger Positionen gegenüber stehen, die in ihrem unterschiedlichen Bezug zu Leibniz unvereinbar miteinander sind; B. aber aus beiden Bereichen schöpft. Was soll man damit tun?

noch besser: Cassirer – Strukturalismus – Heidegger













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