Diskussion:I Seefahrt als Grenzverletzung

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Version vom 23. November 2005, 13:50 Uhr von Koe (Diskussion | Beiträge)
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Mir ist die Seefahrfahrtsmetapher zu bedeutungs- (Zitat. F.M. Wimmer). Es ergeben sich einfach andere Mythen aus der See, es gibt ja gerade "bedeutende" Seeungeheuer in der Mythologie der alten Griechen, die ein Volk der Seefahrer waren. Ein seefahrendes Volk wird mehr Grenzerfahrungen mi der See machen, als eines, das bevorzugt an Land lebt. Im nördlichen Sagenkreis haben Seeungeheuer wenig bis keine Bedeutung, da es sich um eine andere Kultur handelt, hier gibt es dafür Drachen etc.. Auch gibt es meines Wissens keine Seeungeheuer im alten Ägypten. Ich denke einmal, dass die Grenzerfahrung des Ausgeliefertseins für unterschiedliche Kulturkreise, unterschiedlich ist. Unsere Metaphorik scheint sich hier aus dem Griechischen und aus der Romantik bis zu uns gerettet haben. Das Konzept erinnert mich zu sehr an Grenzüberschreitung und Bestrafung, in diesem Fall durch die Gottheit. Gerade die Grenzüberschreitung ist in fast allen Mythen die Basis für die Gründung neuer Völker etc...

Ich würde gerne Versuchen den Schiffbruch als Ausnahmezustand zu deuten, wie auch Autounfälle (wo es auf der Gegenfahrbahn zu Staus kommt...etc.) als Information im Unterschied vom Alltag, vom Gewohnten. Motto: Der Anbick der See selbst ist erhaben - der Anblick der aufgewühlten See ist erhabener - aber erst der Schiffbruch macht den Anblick zu einem "once in a lifetime" Ergeignis. Wir leben ja im Informationszeitalter. Das würde auch das Filmen der in Not geratene Menschen beim Tsunami mit einschließen und die Einschaltquoten an den Fernsehern erklären.

Dazu werde ich auch noch Neil Postmann befragen...