Diskussion:20. Oktober 2011: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 23: Zeile 23:
 
Kann man hier Freud und Lacan in Beziehung setzen oder muss man sagen, dass Lacan zwar thematisch das hier von Freud erwähnte Feld streift, er aber das Unbewusste grundsätzlich anders definiert und aufrollt und es somit schwierig ist, derart direkte Parallelen auszumachen?
 
Kann man hier Freud und Lacan in Beziehung setzen oder muss man sagen, dass Lacan zwar thematisch das hier von Freud erwähnte Feld streift, er aber das Unbewusste grundsätzlich anders definiert und aufrollt und es somit schwierig ist, derart direkte Parallelen auszumachen?
 
--[[Benutzer:Hallogallo|Hallogallo]] 14:47, 20. Okt. 2011 (CEST)
 
--[[Benutzer:Hallogallo|Hallogallo]] 14:47, 20. Okt. 2011 (CEST)
 +
 +
----
 +
ad CoS:
 +
Stimmt, eine Einteilung in nieder und höher ist willkürlich, ist angelehnt an Viktor Frankls Begriff der "Höhenpsychologie", die er der "Tiefenpsychologie" entgegenhält. Was ich nicht gemeint habe ist, dass diese "höheren" Aspekte auch durch Triebe definiert werden. Ich wollte eher darauf hinaus, ob man den Menschen nicht nur von seiner triebhaften, tierischen Seite, sondern auch von seiner höheren (jetzt verwende ich absichtlich einen provokanten Begriff) "gottähnlichen" Seite her begreifen sollte, also ein Wesen das irgendwo dazwischen ist, oder in dem beides repräsentiert ist. Das wollte ich mit Begriffen wie Sinn, Altruismus, selbstlose Liebe, Intuition, usw. andeuten...
 +
--[[Benutzer:Miek 123|Miek 123]] 18:48, 22. Okt. 2011 (CEST)
  
 
----
 
----

Version vom 22. Oktober 2011, 18:48 Uhr

--Miek 123 20:44, 20. Okt. 2011 (CEST)

2 Kritische Fragen zu Freuds Konstruktion des Unbewussten:

- In den Beschreibungen kommt immer wieder das Wort Seele bzw. seelischer Apparat vor. Was ist aber die Seele bei Freud? Wird das Unbewusste mit Hilfe des Begriffs der Seele erklärt, oder erklärt er Seele mit Hilfe des Begriffs des Unbewussten? Oder tut er beides (was eine Zirkeldefinition wäre)?

- Freud beschränkt sich in seiner Beschreibung des Unbewussten auf "niedere" Aspekte menschlichen Lebens (Triebe...). Das ist sicherlich seiner Zeit geschuldet in der vieles, was für Freud sehr wichtig war, tabuisiert gewesen ist. Müssten aber nicht "höhere" Aspekte menschlichen Lebens auch als Primärvorgänge im Unterbewussten ihren Platz finden. ZB Mitgefühl und Empathie, Intuition, bedingungslose Liebe, Sinnfindung, spirituelle Erlebnisse, usw...angelehnt zB an die Humanistische Psychologie oder Viktor Frankl? Ist Freuds Konstruktion zu einseitig?

Was meint Ihr?


zum zweiten Einwand: 'Im' Embryo und in Folge Säugling würde man nur Primärvorgänge 'finden'. So etwas wie Mitgefühl etc bildet sich dann erst heraus/oder auch nicht. Dann müsste man sich fragen, WAS ist Mitgefühl? Ist es tatsächlich ein selbstloser Akt oder bspweise nach Spinoza wäre es eher so etwas wie: Du bist einem Menschen zugeneigt, das daher, da dieser Mensch Lustempfindungen in dir erzeugt. Dieser Mensch wird krank, erfährt irgendeine Art der Krise oder so - enstprechend würdest du nun Mitgefühl empfinden und "für diesen Menschen da sein", das aber wiederum daher, da dein gewähltes, dir Lust verschaffendes Objekt "gefährdet" ist. Oder gäbe es vlt tatsächlich sowas wie reine Selbstlosikgkeit und wäre diese für ein Subjekt überhaupt langfristig 'gut' ? Was ist bedingungslose Liebe? Um da anknüpfen zu können, müsstest du mal diesen Begriff definieren. Eine Liebe, die einem Menschen an sich gilt, ohne eigene 'Präferenzen'? Also selbst-los: du als Subjekt würdest ein Liebesgefühl empfinden und dein 'selbst' verliert sich dabei?

Zu den Tabusachen: Freud hat hier eh schon einige Schranken eingerissen finde ich: Kindern eine Sexualität zugesprochen, Homosexuelle nicht mehr als Perverse klassifizier, sondern dann als Invertierte, wenn ich nicht irre, was natürlich auch nicht um Welten 'besser' ist. Und andererseits stellt sich die Frage, ob man tatsächlich von niederen Trieben sprechen kann, finde eine Klassifizierung von nieder und höher nicht angebracht.. . --CoS 06:52, 21. Okt. 2011 (CEST)


Eine vielleicht sehr allgemeine Frage: Inwiefern fließt folgende Äußerung Freuds in "Das Unbewusste" später bei Lacans Theorie des Signifikanten/Signifikats ein: "...die bewußte Vorstellung umfasst die Sachvorstellung plus der zugehörigen Wortvorstellung, die unbewußte ist die Sachvorstellung allein. Das System Ubw enthält die Sachbesetzungen der Objekte, die ersten und eigentlichen Objektbesetzungen; das System Vbw entsteht, indem diese Sachvorstellung durch die Verknüpfung mit den ihr entsprechenden Wortvorstellungen überbesetzt wird." Kann man hier Freud und Lacan in Beziehung setzen oder muss man sagen, dass Lacan zwar thematisch das hier von Freud erwähnte Feld streift, er aber das Unbewusste grundsätzlich anders definiert und aufrollt und es somit schwierig ist, derart direkte Parallelen auszumachen? --Hallogallo 14:47, 20. Okt. 2011 (CEST)


ad CoS: Stimmt, eine Einteilung in nieder und höher ist willkürlich, ist angelehnt an Viktor Frankls Begriff der "Höhenpsychologie", die er der "Tiefenpsychologie" entgegenhält. Was ich nicht gemeint habe ist, dass diese "höheren" Aspekte auch durch Triebe definiert werden. Ich wollte eher darauf hinaus, ob man den Menschen nicht nur von seiner triebhaften, tierischen Seite, sondern auch von seiner höheren (jetzt verwende ich absichtlich einen provokanten Begriff) "gottähnlichen" Seite her begreifen sollte, also ein Wesen das irgendwo dazwischen ist, oder in dem beides repräsentiert ist. Das wollte ich mit Begriffen wie Sinn, Altruismus, selbstlose Liebe, Intuition, usw. andeuten... --Miek 123 18:48, 22. Okt. 2011 (CEST)