Clyde W. Holsapple (Hg.), Handbook on Knowledge Management, Themenübersicht (BW): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Zwischenspeicherung)
 
(Fertigstellung des Originaleintrags)
Zeile 1: Zeile 1:
 
'''Clyde W. Holsapple (ed.), ''Handbook on Knowledge Management 1: Knowledge Matters.'' Berlin - New York etc.: Springer 2003'''
 
'''Clyde W. Holsapple (ed.), ''Handbook on Knowledge Management 1: Knowledge Matters.'' Berlin - New York etc.: Springer 2003'''
  
Kurze Inhaltsangaben über wesentliche Artikel im oben genannten Sammelban (KM = Knowledge Management, F&E = Forschung und Entwicklung; IT = Information Technology)
+
Kurze Inhaltsangaben über aus meiner Sicht wesentliche der insges. 65 Artikel im oben genannten Sammelband (KM = Knowledge Management, F&E = Forschung und Entwicklung; IT = Information Technology)
  
  
 
== Part I: Foundations of KM ==
 
== Part I: Foundations of KM ==
* '''The Rise of the Knowledge Organization:''' Heute dezentrale, vernetzte Strukturen mit einer klaren Vision und kundenorientierten Zielen, umgesetzt durch empowered workforce/teams, mittels Change Mgmt (Paradigmenwechsel, vor allem für das Middle Mgmt, das seine Entscheidungskompetenz und Autorität verteidigt, aber die Verantwortung behält). Lernende Organisation (continuous learning on the job, "double loop learning" = learn to learn, knowledge sharing). Prognose 2020: Artificial Intelligence in abgegrenzten Problemfeldern. Internet wird chaotisch, daher private Netze. Unternehmen als intelligente adaptive Systeme, am "edge of chaos". Organisationen werden porös; Workers als Intelligent Agents; Virtual Communities;  Intelligent complex interactive systems.
+
* '''The Rise of the Knowledge Organization:''' Heute dezentrale, vernetzte Strukturen mit einer klaren Vision und kundenorientierten Zielen, umgesetzt durch empanagement, das seine Entscheidungskompetenz und Autorität verteidigt, aber die Verantwortung ''(Anm: das unternehmerische Risiko)'' behält. Lernende Organisation (continuous learning on the job, "double loop learning" = learn to learn, knowledge sharing). Prognose 2020: Artificial Intelligence in abgegrenzten Problemfeldern. Internet wird chaotisch, daher private Netze. Unternehmen als intelligente adaptive Systeme, am "edge of chaos". Organisationen werden porös; Workers als Intelligent Agents; Virtual Communities;  Intelligent complex interactive systems.
* '''Knowledge Managers: Who are they and What Do They Do?''' 90% sind Akademiker bzw. 60% graduiert. Meist hoch angesiedelte Stabsstelle, oft im IT- Budget enthalten, mit Change Mgmt Aufgaben (Einfuehren eines Intranet, von knowledge repositories und data warehousing, interne Vernetzung foerdern, Groupware und knowledge-based products & services samt Entscheidungshilfe-Tools einfuehren, Regeln erstellen). Kaum je selbst mit konkreter Informationsbeschaffung beschäftigt.
+
* '''Knowledge Managers: Who are they and What Do They Do?''' 90% sind Akademiker bzw. 60% graduiert. Meist hoch angesiedelte Stabsstelle, oft im IT- Budget enthalten, mit Change Mgmt Aufgaben (Einfuehren eines Intranet, von knowledge repositories und data warehousing, interne Vernetzung fördern, Groupware und knowledge-based products & services samt Entscheidungshilfe-Tools einfuehren, Regeln erstellen). Kaum selbst mit konkreter Informationsbeschaffung beschäftigt.
* '''Knowledge Economy:''' früher wurden die F&E Abteilungen durch Umlagen aus den Profitcenters (Vertriebsabteilungen) finanziert (Steuersytem; die Forscher waren frei in der Wahl ihrer Forschungsprojekte, Gefahr der Zersplitterung von Ressourcen), dann durch gezielte F&E Auftraege (was die Verbreitung von know-how behinderte). Zeitweise wurde die F&E Abteilung als Zentrum gesehen, die Profitcenters hatten deren Output zu verkaufen. Heute steht Feldorientierung im Vordergrund(was braucht der Nutzer wirklich? Sucha nach "killer applications"). Nach dem US-Modell hat der Staat die Aufgabe, "Discovery" zu foerdern durch Bildungszugang, einfache Firmengruendung, Innovationsfoerderung, Fehlertoleranz, Eigentumsschutz samt Intellectual Property Rights. Nach dem europaeischen Modell protegiert der Staat nationale monopolartige Champions. Gezielte Forschungsschweerpunkte sollte der Staat nur vorgeben, wenn er selbst Leitkunde ist und ein klares Einsatzziel hat (das war bei Militärprojekten so). Heute haben die westl. Industrieländer eher das inputorientierte Problem von zu wenig Forschernachwuchs (nach dem Babyboom). Ausserdem ist der Eigentumsschutz verbesserungswürdig und könnte der Forschungsprozess etwas mehr liberalisiert werden. Derzeit produziert das akademische System noch am Markt vorbei, naemlich zu sehr Kopien der Lehrenden (Professoren) statt Forscher und Ingenieure. Förderung an die Studenten (statt an die Professoren) zahlen und diesen ueberlassen, fuer welches Thema, das am Arbeitsmarkt gefragt ist, sie sich ausbilden (sa was gab's in den USA schon in der Zwischenkriegszeit). Damit würden die Studenten auch mehr Forschungspraktika in der Wirtschaft absolvieren. Und/Oder mehr Mitsprache der Wirtschaft bei Foerderungsvergabe.
+
* '''Knowledge Economy:''' früher wurden die F&E Abteilungen durch Umlagen aus den Profitcenters (Vertriebsabteilungen) finanziert (Steuersytem; die Forscher waren frei in der Wahl ihrer Forschungsprojekte, Gefahr der Zersplitterung von Ressourcen), dann durch gezielte F&E Aufträge (was die Verbreitung von know-how behinderte). Zeitweise wurde die F&E Abteilung als Zentrum gesehen, die Profitcenters hatten deren Output zu verkaufen. Heute steht Feldorientierung im Vordergrund (was braucht der Nutzer wirklich? Suche nach "killer applications"). Nach dem US-Modell hat der Staat die Aufgabe, "Discovery" zu foerdern durch Bildungszugang, einfache Firmengründung, Innovationsförderung, Fehlertoleranz, Eigentumsschutz (samt Intellectual Property Rights). Nach dem europäischen Modell protegiert der Staat nationale monopolartige Champions. Gezielte Forschungsschwerpunkte sollte der Staat nur vorgeben, wenn er selbst Leitkunde ist und ein klares Einsatzziel hat (das war bei Militärprojekten so). Heute haben die westl. Industrieländer eher das inputorientierte Problem von zu wenig Forschernachwuchs (nach dem Babyboom). Ausserdem ist der Eigentumsschutz verbesserungswürdig und könnte der Forschungsprozess etwas mehr liberalisiert werden. Derzeit produziert das akademische System noch am Markt vorbei, naemlich zu sehr Kopien der Lehrenden (Professoren) statt Forscher und Ingenieure. Förderung an die Studenten (statt an die Professoren) zahlen und diesen ueberlassen, fuer welches Thema, das am Arbeitsmarkt gefragt ist, sie sich ausbilden (sa was gab's in den USA schon in der Zwischenkriegszeit). Damit würden die Studenten auch mehr Forschungspraktika in der Wirtschaft absolvieren. Und/Oder mehr Mitsprache der Wirtschaft bei Foerderungsvergabe.
* '''KM Ontology:'''(Ontologie als formales System der Wissensrepraesentation, im Gegensatz zu Empirie). Managament Episoden sind bedarfs- oder chancengetriggert und enden mit Erfüllung oder Abbruch. Dazwischen liegt Knowledge Manipulation. Komponenten der Knowledge Manipulation: acquiring (identifying, capturing, organizing, tranferring), selecting (detto), internalizing (assessing, targeting, structuring, delivering), using (generating durch monitoring, evaluating, producing und transferringder Knowledge; externalizing durch targeting,producing, transferring des Outputs)
+
* '''KM Ontology:'''(Ontologie als formales System der Wissensrepräsentation, im Gegensatz zu Empirie). Managament Episoden sind bedarfs- oder chancengetriggert und enden mit Erfüllung oder Abbruch. Dazwischen liegt Knowledge Manipulation. Komponenten der Knowledge Manipulation: acquiring (identifying, capturing, organizing, tranferring), selecting (detto), internalizing (assessing, targeting, structuring, delivering), using (generating durch monitoring, evaluating, producing und transferringder Knowledge; externalizing durch targeting, producing, transferring des Outputs)
  
 
== Part II: Knowledge: A Key Organizational Resource ==
 
== Part II: Knowledge: A Key Organizational Resource ==
• "Knowledge and Competence as Strategic Assets": diese "intangibles" sind die Treiber von Wettbewerbsvorteilen.
+
* '''Organizational Culture as a Knowledge Resource''': wie macht man Subkulturen konsistent mit KM? Und zwar über die einzelnen Unternehmenseinheiten, aber auch Phasen von KM (Knowledge creation, storage, transfer, application) Tools loesen nur 20% des Problems, der Rest ist People. In Individualkulturen gibt es kaum Anreize (Zielvorgaben, Vorbilder) fuer Wissensteilung, in Misstrauenskulturen gar keine. 4 entscheidende Wissens-Ressourcen: organizatoinal purpose, stratega, infrastructure, culture (organizational values, norms, unwritten rules, procedures). Kultur besteht unabhängig vom einzelnen Wissensarbeiter
• "The Intellectual Capital of Nations" (Leif Edvinsson, www.unic.net, und Uni Lund, Schweden; S. 153-163): Unis muessen "future learning" betreiben. "It still takes four years to receive a Ph.D. Why? Learning needs to be accelerated. otherwise, there is a tremendous inefficiency and opportunity cost for knowledge workers"
+
* Does Accounting Account for Knowledge?" Vorgeschlagene Knowledge accounting Approaches: TVC (Total Value Creation), AFTF (Accounting for the Future), Balanced Scorecard, Skandia Navigator, Intangible asset Monitor, Value Chain Score-Board ''(Anm: Alles Modelle für Zielvereinbarungen, ohne dass das Wort "Bilanz" vorkommt...)''
• "Knowledge and Its Attributes" (Holsapple, S.165l188): representation (Worte, Bilder, Symbole, Verhalten; individuell und kollektiv, in "human and computer-based prozessors"), usability (steigert Fitness). Knowledge aus dem Blickwinkel System (Usability, Representation), Produktion (vorgelagert: Flows, Stocks), Information (vorgelagert: Info, Data)
 
• "Making Knowledge Visible through Knowledge Maps" (Concepts, Elements, Cases): Mind Mapping, Clustering, Matrices (portfolios), Fishbone graphs, cartesisch, pyramidal, hierarchisch, geographich
 
• "Organizational Memory": "set of repositories of information and knowledge that the organization has acquired and retains" (Huber, Davenport, and King, unpublished 1998)
 
• "Organizational Culture as a Knowledge Resource" (Timozhy Kyworth Dpt. of IS, Hankamer School of Business, Baylor Uni, Waco, Texas; Dorothy Leidner Neeley School of Business, Texas Christian Uni; S. 235-252): wie macht man Subkulturen konsistent mit KM?
 
- KM Bereiche: Knowledge creation, storage, transfer, application
 
- Tools loesen nur 20% des Problems, der Rest ist People.
 
- In Individualkulturen gibt es kaum Anreize (Zielvorgaben, Vorbilder) fuer Wissensteilung, in Misstrauenskulturen gar keine.  
 
- 4 entscheidende Wissens-Ressourcen (nach Holsapple/Joshi): organizatoinal purpose, stratega, infrastructure, culture (organizational values, norms, unwritten rules, procedures)
 
- Kultur besteht unabh vom einzelnen Wissensarbeiter
 
- Einteilung der Kulturen nach Verhaltensperspektiven
 
-- Prozess vs. Results
 
-- Employee vs. Job oriented
 
-- Parochial (loyal zur organisation) vs. Professional (loyal zur Profession)
 
-- open vs. Closed System
 
-- Loose vs. tight control
 
-- Normative vs. Pragmatic
 
- Einteilung der Kulturen nach Wirksamkeit auf einzelne KM Prozessphasen
 
-- Knowledge Creation Kulturen
 
-- Knowledge Storage Kulturen
 
-- Knowledge Transfer Kulturen
 
-- Knowledge Application Kulturen
 
- Culture Changing KM Initiatives:
 
  
• "Does Accounting Account for Knowledge?" (Dan N. Stone Gatton Cllege w.o., Sony Warsono, Accounting Dept. Gadjah Mada Uni, Yogyakarta, Indonesia; S.253-269): Vorgeschlagene Knowledge accounting Approaches:
+
== Part III: Knowledge Processors and Processing ==
- TVC Total Value Creation (CICA Kanada 2000): discounted Cash Model of Value Creating Activities
+
* '''Organizational Knowledge Acquisition''': An Hand des Quadtranten-Modells wird dargestellt, wie tacit knowledge coded knowlege wird, wie aus passive knowledge active knowledge (skill) wird, und aus beiden schließlich Know How ("Modus 2" nach Nowotny-Gibbons). Der Mensch handelt nicht regelbasiert, sondern erfahrungsbasiert (nach Wittgenstein), folgt keiner rationalen Methode (Feyerabend). Sind Entscheidungen ein Gut? Experience (Erfahrung) kann niemals science sein, ist der Gegensatz zu knowledge. Experts (Erfahrene) sind undogmatisch und offen fuer neue Erfahrungen (Gadamer 1972). Wie kann Verhalten geregelt werden (sein, scheinen) ohne sich Regeln unterzuordnen? (Bourdieu 1990) > Durch Akkulturation (Bourdieu nach Searle; habitus + (Um)Feld + symbolisches Kapital). Wie kann man einen Habitus managen? > Concept Maps, repertory grids, semantic networks (samt zuehoerigen Tools, auch als Groupware).  
- AFTF Accounting for the Future (Nash 2000): w.o.; physical and intangible assets
+
* '''Sensemaking Processes and KM''': Sensemaking ist nach Weick ein kontinuierlicher (Management-) Prozess der sozialen Konstruktion des Ich (der Organisation) und der Umwelt, wobei der Hauptaufwand darin liegt, die Situation zu verstehen (im Unterschied zum Decision Making, das von verstandener Situation ausgeht). Das zugehörige (kybernetische) Modell geht von aequivoker Umwelt aus, die in tacit (grossteils unbewussten) Regelkreisen konstruiert wird, um dann in die Regelkreise der Entscheidungsprozesse ueberzugehen, wobei die Situation nicht nur durch die Entscheidung verändert wird und überhaupt erst rückwirkend verstanden wird (und zwar eher als Narrative "first - then -then", und nicht als causal map "if - then -"). High-Performer haben einen ganzheitlichen Blick, erfinden kaum, sondern adaptieren an (Kunden-) Anforderungen (damit entsteht inkrementell Neues) und bringen nicht nur ihre Ergebnisse sondern auch ihre Reflexionen ins Unternehmen ein. Knowledge Management Systeme sollen also nicht nur "best practice speichern", sondern auch den Weg dorthin (um den Sense Making Processzu foerdern), zB Lernprozesse und globale Vernetzung samt Incentives.
- Balanced Scorecard (Kaplan & Norton 1992ff): Financial, Customer, Internal processes, Innovation and Learning
+
 
- Skandia Navigator: w.o., teilt "internal processes in human und process
+
== Part IV: Influences on Knowledge Processing ==
- Intangible asset Monitor (Sveiby 1997ff): w.o.,
+
* '''Why KM systems Fail: Enablers and Constraints of KM in Human Enterprises''': KM Systeme liefern Hilfen fuer Entscheidungen unter Unsicherheit, ergänzen andere Enscheidungshilfen bzw. -methoden (nicht nur die Dinge richtig zu tun, sondern die richtigen Dinge zu tun). Risikobegrenzung. Nach 9/11 ist man klüger (insbes. hinsichtlich Glauben an techn. und menschl. Vorhersagbarkeit und an "das Gute".
- Value Chain Score-Board (Lev 2001): 10 Stufen Modell der Value Creation
+
 
• "KM in Action?" Gefahr einer kuenstlichen Trennung zwischen Technologie (Tools) und Menschen (Organisation).
+
 
Part III: Knowledge Processors and Processing
+
Band 2 (bezeichnet mit "Knowledge Directions", dzt. vergriffen) beschäftigt sich mit KM Technolgoien, Tools, konkreten Einsatzfällen sowie Empfehlungen für den Einsatz in Unternehmen (samt Bildungssystem!).
• "Agents, Artifacts, and Transformations": The Foundations of Knowledge Flows (Brian Newman, The Knowledge Mgmt Forum; S. 301-316): Agents sind Menschen, Organisationen, Gesellschaften, Maschinen. Sie setzen Aktionen, entscheiden
+
 
• "Organizational Knowledge Acquisition" (Brian R. Gaines, Knowledge Science Institute, Uni Calgary CDN; S. 317-347):
+
--[[Benutzer:Hofbauerr|Hofbauerr]] 22:41, 29. Nov 2006 (CET)
- Constructs of knowledge (4 Quadranten):
 
tacit refl.learning > coded
 
passive (data) experience science > information
 
exp. learning technology
 
  v   v
 
active (capability) skill technology > know-how
 
("Modus 2")
 
- Der Mensch handelt nicht regelbasiert, sondern erfahrungsbasiert (geht auf Wittgenstein zurueck), folgen keiner rationalen Methode (Feyerabend 1975). Sind Entscheidungen ein Gut? Experience (Erfahrung) kann niemals science sein, ist der Gegensatz zu knowledge. Experts (Erfahrene) sind undogmatisch und offen fuer neue Erfahrungen (Gadamer 1972). Wie kann Verhalten geregelt werden (sein, scheinen) ohne sich Regeln unterzuordnen? (Bourdieu 1990) Durch Akkulturation (Bourdieu nach Searle): habitus (System von Dispositionen) + (Um)Feld + symbolisches Kapital. Wie kann man einen Habitus managen? Concept Maps, repertory grids, semantic networks (smt zuehoerigen Tools, auch als Groupware). Konstruktionsvergleiche: wo besteht Konsens (gleiche Konstrukte und gleiche Terminologie), Korrespondenz (gleiche Konstrukte aber verschiedene Terminologie), Konflikt (gleiche Terminologie fuer verschiedene Konstrukte) oder Kontrast (verschiedene Terminologie und verschiedene Konstrukte)? 4 Quadranten)
 
• "Problem Solving: A KM Process" (Thomas Whalen and Subhashish Samaddar, Georgia State Uni, Atlante; S.349-365): soft computing (fuzzy logic, neurocomputing: neural networks, genetic algorithms) geht ueber klass. lineare Managemententscheidungen (Optimierung: "what's best?" Forecasting: "what's next?" Modeling ans simulation: "what if?" Entscheidungsnslyse: "what is my best bet?") hinaus. "The decision analysis problem is inherently a game of chance", vergleichbar mit einem Puzzle (S.357). Knowledge discovery by Data mining
 
• "Knowledge creation": KM is to "make the right knowledge available to the right processors (human or computer) at the right times in the right presentation for the right costs" (C.W.Holsapple, K.d.Joshi, "Knowledge Selection: Concepts, Issues, and Technologies", in: Liebowirz (ed.) Handbook on Knowledge Mgmt, Boca Raton: CRC Press 1999). gute LIT Uebersicht (samt P. Senge, The Fifth Discipline: The Art and Practice of the Learning Organization 1990)
 
Sensemaking Processes and KM (Richard J. Boland, Jr. and Youngjin Yoo, Info Design Studio. Waterhead School of Mgmt, Case Western Reserve Uni, Cleveland, OH; S.381-392): Sensemaking ist nach Weick ein kontinuierlicher (Management) Prozess der sozialen Konstruktion des Ich (der Organisation) und der Umwelt, wobei der Hauptaufwand darin liegt, die Situation zu verstehen (im Unterschied zum Decision Making, das von verstandener Situation ausgeht). Das zugehoerige (kybernetische) Modell geht von aequivoker Umwelt aus, die in tacit (grossteils unbewussten) Regelkreisen konstruiert wird, um dann in die Regelkreise der Entscheidungsprozesse ueberzugehen, wobei die Situation nicht nur durch die Entscheidung veraendert wird und ueberhaupt erst rueckwirkend verstanden wird (und zwar eher als Narrative "first - then -then", und nicht als causal map "if - then -"). High-Performer haben einen ganzheitlichen Blick, erfinden kaum, sondern adaptieren an (Kunden)Anforderungen (damit entsteht inkrementell Neues) und bringen nicht nur ihre Ergebnisse sondern auch ihre Reflexionen ins Unternehmen ein. Knowledge Mgmt Systeme sollen also nicht nur "best practice speichern", sondern auch den Weg dorthin (um den Sense Making Processzu foerdern), zB Lernprozesse und globale Vernetzung samt Incentives.
 
• "Creating and Facilitating Communities of Practice": neue Aufgabe des Mgmts (statt Prozesse vorgeben)
 
• "Knowledge sharing Proficiencies: The Key to KM"
 
• "Business Process as Nexus of Knowldge": Schritte der Business Transformation: TQM > BPR 1. Welle (Business Process Redesign) > Time Based Competition > Web-enabled e-Business > KM. Halbwertszeit von Knowledge erfordert "unlearn" ("entlernen" als gezieltes Vergessen bzw. Ueberschreiben, mit Methoden des ChangeMgmt?)
 
• "The Partnership between Organizational Learning and KM": Knowledge is the capacity to take effective action
 
Part IV: Influences on Knowledge Processing
 
• "Valuing KM behaviors: linking KM Behaviors to Strategic Performance Measures" (Susan Conway, MS Consulting Services, Redmond WA; S. 461-475): onlne tacit indicators (wie kann man Online-Diskussionen verfolgen und bewerten?). Marc Smith von MS Research betreibt "Social accounting" (S.473)
 
• "A framework for Security, Control ans Assurance of KM Systems"
 
• "Alternative Strategies for Leveraging the Knowledge Asset"
 
• "The Leaders of Knowlede Initiatives: Qualifications, Roles, and Responsibilities": CKO behandelt (im Gegensatz zum CIO) auch das tacit knowledge.
 
• "The 7 C's of Knowledge Leadership: Innovating our Future" (Debra M. Amindon Entovation Internat Ltd Wilmington MA, Doug Macnamara, Banff Executive Leadership Inc., Alberta CDN):
 
- Context (compexity, Sense Making > Vision, S.539-551),
 
- Competence (based in experience, dynamic),
 
- Culture (motivation),
 
- Communities (from team to collective),
 
- Common Language (Basis fuer conversations),
 
- Communications (technical and human),
 
- Coaching (setzt Vertrauen, aehnliche Werte und eine Vision voraus). Die meisten Erfinder von 1750-1860 waren keine Wissenschaftler, sondern kommunikative Praktiker.
 
• "Trust and KM: The Seeds of Success"
 
• "Why KM systems Fail: Enablers and Constraints of KM in Human Enterprises": KM Systeme liefern Hilfen fuer Entscheidungen unter Unsicherheit, ergaenzen andere Enscheidungshilfen bzw. -methoden (nicht nur die Dinge richtig zu tun, sondern die richtigen Dinge zu tun). Risikobegrenzung. Nach 9/11 ist man klueger (insbes. hinsichtlich Glaben an techn. und menschl. Vorhersagbarkeit und an "das Gute")
 
• "Identifying and Transferring Internal Best Practices": internal Benchmarking setzt senior management and measuring voraus.
 
• "Strategic Knowledge Managing in the Context of Networks": wie wird aus einem spezifischen Wissen ein Wettbewerbsvorteil? Es muss ausreichend komplex sein und schneller umgesetzt werden (frei exzerpiert)
 
Band 2: Knowledge Directions (nur gekuerztes Inhaltsverzeichnis)
 
KM Technologies:
 
- Commercial KM Software
 
- Storage and Assimilation
 
- KM Processes and Meta Processes in Ontology-Based KM
 
- Knowledge Searching and Services
 
- Acquiring ans Sharing Knowledge Assets
 
- Disseminating Knowledge
 
- Peer-to-Peer KM
 
- Technologies for Knowledge Derivation (On-Line Analytical processing)
 
- Knowledge Discovery and Data Mining
 
KM Outcomes
 
- Dynamic Capabilities of Firms
 
- Kowledge Chain Model
 
- Productivity Gains
 
- Agility
 
- Innovation Strategy
 
- Valuing the KM Function
 
KM in Action
 
- KM in Organizations
 
- Best practice
 
- Knowledge Strategy Process
 
- Fallstudien (Navy, Dow Chemical, Ford, Cisco (E-Learning), ... Microsoft Consulting Services)
 
KM Horizon
 
- KM Education (Programme)
 
- Knowledge Economy
 
- Knowledge Organization (The intelligent Complex daptive system)
 
- Commercialization (The Next Phase of KM)
 

Version vom 29. November 2006, 23:41 Uhr

Clyde W. Holsapple (ed.), Handbook on Knowledge Management 1: Knowledge Matters. Berlin - New York etc.: Springer 2003

Kurze Inhaltsangaben über aus meiner Sicht wesentliche der insges. 65 Artikel im oben genannten Sammelband (KM = Knowledge Management, F&E = Forschung und Entwicklung; IT = Information Technology)


Part I: Foundations of KM

  • The Rise of the Knowledge Organization: Heute dezentrale, vernetzte Strukturen mit einer klaren Vision und kundenorientierten Zielen, umgesetzt durch empanagement, das seine Entscheidungskompetenz und Autorität verteidigt, aber die Verantwortung (Anm: das unternehmerische Risiko) behält. Lernende Organisation (continuous learning on the job, "double loop learning" = learn to learn, knowledge sharing). Prognose 2020: Artificial Intelligence in abgegrenzten Problemfeldern. Internet wird chaotisch, daher private Netze. Unternehmen als intelligente adaptive Systeme, am "edge of chaos". Organisationen werden porös; Workers als Intelligent Agents; Virtual Communities; Intelligent complex interactive systems.
  • Knowledge Managers: Who are they and What Do They Do? 90% sind Akademiker bzw. 60% graduiert. Meist hoch angesiedelte Stabsstelle, oft im IT- Budget enthalten, mit Change Mgmt Aufgaben (Einfuehren eines Intranet, von knowledge repositories und data warehousing, interne Vernetzung fördern, Groupware und knowledge-based products & services samt Entscheidungshilfe-Tools einfuehren, Regeln erstellen). Kaum selbst mit konkreter Informationsbeschaffung beschäftigt.
  • Knowledge Economy: früher wurden die F&E Abteilungen durch Umlagen aus den Profitcenters (Vertriebsabteilungen) finanziert (Steuersytem; die Forscher waren frei in der Wahl ihrer Forschungsprojekte, Gefahr der Zersplitterung von Ressourcen), dann durch gezielte F&E Aufträge (was die Verbreitung von know-how behinderte). Zeitweise wurde die F&E Abteilung als Zentrum gesehen, die Profitcenters hatten deren Output zu verkaufen. Heute steht Feldorientierung im Vordergrund (was braucht der Nutzer wirklich? Suche nach "killer applications"). Nach dem US-Modell hat der Staat die Aufgabe, "Discovery" zu foerdern durch Bildungszugang, einfache Firmengründung, Innovationsförderung, Fehlertoleranz, Eigentumsschutz (samt Intellectual Property Rights). Nach dem europäischen Modell protegiert der Staat nationale monopolartige Champions. Gezielte Forschungsschwerpunkte sollte der Staat nur vorgeben, wenn er selbst Leitkunde ist und ein klares Einsatzziel hat (das war bei Militärprojekten so). Heute haben die westl. Industrieländer eher das inputorientierte Problem von zu wenig Forschernachwuchs (nach dem Babyboom). Ausserdem ist der Eigentumsschutz verbesserungswürdig und könnte der Forschungsprozess etwas mehr liberalisiert werden. Derzeit produziert das akademische System noch am Markt vorbei, naemlich zu sehr Kopien der Lehrenden (Professoren) statt Forscher und Ingenieure. Förderung an die Studenten (statt an die Professoren) zahlen und diesen ueberlassen, fuer welches Thema, das am Arbeitsmarkt gefragt ist, sie sich ausbilden (sa was gab's in den USA schon in der Zwischenkriegszeit). Damit würden die Studenten auch mehr Forschungspraktika in der Wirtschaft absolvieren. Und/Oder mehr Mitsprache der Wirtschaft bei Foerderungsvergabe.
  • KM Ontology:(Ontologie als formales System der Wissensrepräsentation, im Gegensatz zu Empirie). Managament Episoden sind bedarfs- oder chancengetriggert und enden mit Erfüllung oder Abbruch. Dazwischen liegt Knowledge Manipulation. Komponenten der Knowledge Manipulation: acquiring (identifying, capturing, organizing, tranferring), selecting (detto), internalizing (assessing, targeting, structuring, delivering), using (generating durch monitoring, evaluating, producing und transferringder Knowledge; externalizing durch targeting, producing, transferring des Outputs)

Part II: Knowledge: A Key Organizational Resource

  • Organizational Culture as a Knowledge Resource: wie macht man Subkulturen konsistent mit KM? Und zwar über die einzelnen Unternehmenseinheiten, aber auch Phasen von KM (Knowledge creation, storage, transfer, application) Tools loesen nur 20% des Problems, der Rest ist People. In Individualkulturen gibt es kaum Anreize (Zielvorgaben, Vorbilder) fuer Wissensteilung, in Misstrauenskulturen gar keine. 4 entscheidende Wissens-Ressourcen: organizatoinal purpose, stratega, infrastructure, culture (organizational values, norms, unwritten rules, procedures). Kultur besteht unabhängig vom einzelnen Wissensarbeiter
  • Does Accounting Account for Knowledge?" Vorgeschlagene Knowledge accounting Approaches: TVC (Total Value Creation), AFTF (Accounting for the Future), Balanced Scorecard, Skandia Navigator, Intangible asset Monitor, Value Chain Score-Board (Anm: Alles Modelle für Zielvereinbarungen, ohne dass das Wort "Bilanz" vorkommt...)

Part III: Knowledge Processors and Processing

  • Organizational Knowledge Acquisition: An Hand des Quadtranten-Modells wird dargestellt, wie tacit knowledge coded knowlege wird, wie aus passive knowledge active knowledge (skill) wird, und aus beiden schließlich Know How ("Modus 2" nach Nowotny-Gibbons). Der Mensch handelt nicht regelbasiert, sondern erfahrungsbasiert (nach Wittgenstein), folgt keiner rationalen Methode (Feyerabend). Sind Entscheidungen ein Gut? Experience (Erfahrung) kann niemals science sein, ist der Gegensatz zu knowledge. Experts (Erfahrene) sind undogmatisch und offen fuer neue Erfahrungen (Gadamer 1972). Wie kann Verhalten geregelt werden (sein, scheinen) ohne sich Regeln unterzuordnen? (Bourdieu 1990) > Durch Akkulturation (Bourdieu nach Searle; habitus + (Um)Feld + symbolisches Kapital). Wie kann man einen Habitus managen? > Concept Maps, repertory grids, semantic networks (samt zuehoerigen Tools, auch als Groupware).
  • Sensemaking Processes and KM: Sensemaking ist nach Weick ein kontinuierlicher (Management-) Prozess der sozialen Konstruktion des Ich (der Organisation) und der Umwelt, wobei der Hauptaufwand darin liegt, die Situation zu verstehen (im Unterschied zum Decision Making, das von verstandener Situation ausgeht). Das zugehörige (kybernetische) Modell geht von aequivoker Umwelt aus, die in tacit (grossteils unbewussten) Regelkreisen konstruiert wird, um dann in die Regelkreise der Entscheidungsprozesse ueberzugehen, wobei die Situation nicht nur durch die Entscheidung verändert wird und überhaupt erst rückwirkend verstanden wird (und zwar eher als Narrative "first - then -then", und nicht als causal map "if - then -"). High-Performer haben einen ganzheitlichen Blick, erfinden kaum, sondern adaptieren an (Kunden-) Anforderungen (damit entsteht inkrementell Neues) und bringen nicht nur ihre Ergebnisse sondern auch ihre Reflexionen ins Unternehmen ein. Knowledge Management Systeme sollen also nicht nur "best practice speichern", sondern auch den Weg dorthin (um den Sense Making Processzu foerdern), zB Lernprozesse und globale Vernetzung samt Incentives.

Part IV: Influences on Knowledge Processing

  • Why KM systems Fail: Enablers and Constraints of KM in Human Enterprises: KM Systeme liefern Hilfen fuer Entscheidungen unter Unsicherheit, ergänzen andere Enscheidungshilfen bzw. -methoden (nicht nur die Dinge richtig zu tun, sondern die richtigen Dinge zu tun). Risikobegrenzung. Nach 9/11 ist man klüger (insbes. hinsichtlich Glauben an techn. und menschl. Vorhersagbarkeit und an "das Gute".


Band 2 (bezeichnet mit "Knowledge Directions", dzt. vergriffen) beschäftigt sich mit KM Technolgoien, Tools, konkreten Einsatzfällen sowie Empfehlungen für den Einsatz in Unternehmen (samt Bildungssystem!).

--Hofbauerr 22:41, 29. Nov 2006 (CET)