Benutzer:Fehlersturm/MuD09/Bezug 131109

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Bezugsfeld 13.11.09

Sehr spät aber doch:

Habe Dienstag letzter Woche Liessmann in Kreuz und Quer auf ORF2 gesehen. Das Thema war "Revolte für die Bildung". Er verwendet die selbe Unterscheidung, die wir als von Kant gelernt haben. Nämlich in Theologie, Medizin, Jus, (und fügt noch Pädagogik dazu) und alles andere. (Welt/Schulbegriff) Video in der ORF-TVthek Nachdem der ORF seine Videos nach einer Woche aus der TVthek nimmt, hab ich ein Backup gemacht: Das ganze als WMV :-( zum Download.

Dann möchte ich auf das Bezugsfeld von letzter Woche verweisen, wo einige wichtige Links zu finden sind. Insbesondere die behandelten Texte selbst: Bezugsfeld von Ersin Gülsen

Zusatz zu Kants Verständniss von Wissenschaft und wie die Philosophie den Weg der Wissenschaft zu beschreiten hat: Vorrede zur zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft. Das geht sicher im eigentlichen Werk weiter nur ich weiss es nicht, aber trotzdem: Alles was Wikisource zur KdrV hat.

Da es im Protokoll erwähnt wird: Qualifikationsprofil der Studienrichtung Philosophie


--Imre Facchin 03:11, 23. Nov. 2009 (UTC)

Zum Vergleich

Diplom Philosophie

Übersicht Diplomstudium

Stundentafel Philosophie.jpg

Ausschnitt Pflichtfächer Diplomstudium

Diplom-phil-pflichtf.jpg

Übersicht Bachelor

Phil-bachelor-wien.jpg


Bezugnehmend auf unsere heutige Übung und die Fragen bezüglich des letzten Protokolls ( Nützlichkeit und Geschicklichkeit), möchte ich versuchen, darauf nochmals mit meinen Worten einzugehen.

Es sollte also die Philosophie genauer bestimmt werden, und dies soll durch eine klare Unterscheidung von den anderen Wissenschaften ermöglicht werden. Diese klare Einordnung in die Wissenschaften soll funktionieren indem gezeigt wird, dass die Erkenntnisse, nach denen in der Philosophie gesucht wird, zu den Vernunftserkenntnissen zählen. Diesen Vernunftserkenntnissen, die aus Prinzipien abgeleitet werden, werden historische Erkenntnisse entgegengesetzt, die aus Daten abgeleitet werden. Um nun die einzelnen Wissenschaften inklusive der Philosophie einzuteilen, muss man überlegen, welche Art des Erkenntniserwerbs jeweils sinnnvoll ist. Manchmal reicht die rein historische Kenntnis aus, manchmal auch nicht. Dem Schiffer beispielsweise reicht die rein historische Kenntnis der Regeln der Schifffahrt völlig. Dem Richter aber reicht die rein historische Kenntnis der Gesetze nicht. Er muss wissen, welcher Gedanke in dem Gesetz steckt, welche Intention der Gesetzgeber hatte, um das Gesetz richtig zu deuten. Er muss die Gründe für seine Entscheidungen kennen. Allgemein formuliert kann man wohl sagen, dass ein rein historischer Erwerb immer dann ungenügend ist, wenn es nötig ist, die Prinzipien zu kennen, aus denen die Erkenntnisse abgeleitet wurden.

Im Fall der Philosophie zeigt sich nun, dass man durchaus philosophische Systeme historische lernen kann, wodurch man zu einem Gelehrten der Philosophie werden kann. Zum Philosophen allerdings kann man nur werden, wenn die Erkenntnisse frei durch die Vernunft erworben werden. Kant unterscheidet von einem Schulbegriff( die Gesamtheit der Erkenntnisse) einen Weltbegriff ( die Suche nach den letzten Zwecken) von Philosophie. Der Schulbegriff ist durchaus kein minderwertiger Begriff und bedeutet nicht nur das schlichte Auswendiglernen oder Nachahmen von Philosophie. Wir können den Weltbegriff in seiner Größe auch nur dann fassen, wenn wir auch den Schulbegriff nicht abwerten. Die Philosophie nach scholastischer Bedeutung, in der zunächst einmal gelernt wird, um dann verschiedene Dinge rational zurückzuführen, und Regeln für den Gebrauch der Vernunft zu erkennen, hat das Ziel der Geschicklichkeit.

Der Weltbegriff sieht als Ziel der Philosophie hingegen eine gewisse Nützlichkeit, die zu den letzten Zwecken. Der Philosoph nach dem Schulbegriff kommt einem Vernunftkünstler gleich, während der Philosoph nach dem Weltbegriff hingegen ein praktischer Philosoph ist. Dieser ist der eigentliche Philosoph, der nicht einmal im gängigen philosophischen Raum, der Universität, anzutreffen sein muss, sondern den man überall finden kann. Mann kann also in der Unterscheidung zwischen Schulbegriff und Weltbegriff auch den Gegensatz zwischen theoretischer und praktischer Philosophie erkennen. In der weltbürgerlichen Bedeutung umfasst die Philosophie die vier Fragen "Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? und Was ist der Mensch?" Der wahre Philosoph muss sowohl Geschicklichkeit aufweisen, also Kenntnisse besitzen und Vernunft anwenden können, wie auch die Fertigkeit, Mittel auf die höchsten Zwecke anzuwenden. Er tritt also nur in der Vereinigung der Definitionen der Philosophie des Schulbegriffes und des Weltbegriffes auf.

rebecca rispoli