15.1.2014 Klein, Melanie (1930): Die Bedeutung der Symbolbildung für die Ich-Entwicklung

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Wie kann man nur auf die Idee kommen, dass ein Säugling solche Vorstellungen haben kann? Ich nehme an in dieser Phase kann noch gar keine Vorstellung von solchen Dingen - wie vom Penis des Vaters - bestehen. "Das kind erwartet im Inneren der Mutter den Penis des Vaters, Exkrement und Kinder, die es eßbaren Stoffen gleichsetzt, zu finden."

Die folgende Passage scheint mir eher aus der Perspektive einer betreuenden Person gesehen, die das Nässen und die anderen Exkremente, die als Stoffwechselprodukte vom Kind einfach ausgeschieden werden müssen, als Aggression des Kindes verstehen will. Dies deshalb, weil diese betreuende Person (in diesem Fall wohl die Mutter) ihre eigenen Aggressionen gegenüber dem Kind auf dieses verschiebt. "Die Exkremente werden in der Phantasie in gefährliche Waffen verwandelt, das Nässen einem Schneiden, Stechen, Brennen, Überschwemmen, die Stuhlstangen Angriffswaffen und Geschossen gleichgesetzt." Später wird auch noch von der Vorstellung des Vergiftens gesprochen. Dies in einem Alter, wo das Kind noch keinerlei Vorstellung davon haben kann, was Gift ist. Warum ist Fr. KLein nie auf die Idee gekommen, dass das Kind ihr damit, dass es zwischen die Türen gegangen ist, dargestellt hat, wie oft es dort strafweise eingesperrt worden war? Und dass dies auch mit der Angst wegen der Ausscheidung von Exkrementen zu tun haben kann, da das Kind ja offensichtlich Schwierigkeiten mit dem Sauberwerden gehabt hat? Vielleicht wurde es zur Strafe - wenn wieder einmal "etwas passiert ist" - , dort eingeschlossen?