Anarchismus, Relativismus und die Wissenschaften - Paul K. Feyerabend

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Relativismus und Wissenschaft - Es gibt nicht die Wahrheit

Feyerabend Interview (v.a.: 11:50 -17:40) video

Against Method - Der Anarchismus als Arznei für die Wissenschaften

Wer von Arznei spricht, wittert eine Krankheit. Nach Feyerabend ist die Krankheit heutiger Wissenschaftspraxis der Methodenzwang. Dieser ist nicht nur menschenunwürdig, sondern widerspricht vor allem der Natur wissenschaftlicher Revolutionen und wissenschaftlichem Fortschritts. Bsp. Kopernikanische Revolution, Relativitätstheorie etc.


Freiheit und Fortschritt

"Das wird sowohl durch eine Untersuchung historischer Episoden als auch eine abstrakte Analyse des Verhältnisses von Denken und Handeln gezeigt. Der einzige allgemeine Grundsatz, der den Fortschritt nicht behindert, lautet: Aything goes." (Feyerabend, Wider den Methodenzwang, S.21)
"Wenn man also die Freiheit ausweiten, ein erfülltes und befriedigendes Leben führen will, wenn man zusätzlich noch die Geheimnisse der Natur und des Menschen aufdecken möchte, dann muß man alle umfassenden Maßstäbe und alle starren Traditionen verwerfen." (S.18)


Autorität und Gewalt

"Wissenschaftler und wissenschaftlich eingestellte Individuen geben vielleicht zu, daß es in ihrem Leben viele Fragezeichen gibt, aber sie weigern sich, diese Sicht auf ihren Lieblingsspielplatz auszudehnen, eben auf die Wissenschaften. Selbst tolerante und liberal eingestellte Wissenschaftler haben das Gefühl, daß wissenschaftliche Sätze und Sätze, die nicht in den geheiligten Hallen der Wissenschaften entstanden sind, eine verschiedene Autorität haben - die ersten können die zweiten beseitigen, nicht aber umgekehrt. Das können sie natürlich, wenn man ihnen die nötige rohe Gewalt gibt. Wissenschaftlich geht man dabei aber nicht vor, und wenn man das doch glaubt, dann hat man eine sehr naive Vorstellung vom Funktionieren wissenschaftlicher Untersuchungen. Leider ist diese naive Vorstellung die Grundlage vieler methodologischer Systeme geworden." (Wissenschaft als Kunst, S.159)