Richard Heinrich (MuD 09)

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Willkommen auf der Übungs-Seite von Richard Heinrich - Studienassistent Sebastian Baldinger!


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Inhalte

  • Themen der Ring-Vorlesung "Methoden und Disziplinen der Philosophie"

Art der Leistungskontrolle

  • Regelmäßige Anwesenheit in der Übung! (Sie sollten immer da sein, aber max. 3-maliges, mündl./oder schriftl. begründetes Fernbleiben kann noch akzeptiert werden!)
  • Protokolle der Vorlesungsinhalte erstellen und ins Wiki stellen! (Max. 3-maliges Ausbleiben ist entschuldbar!)

Diskussionsrunde

  • Am besten sind die Inhalte der Ring-Vo direkt nach der Veranstaltung zu diskutieren
  • Wer ebenso denkt ist herzlich eingeladen
  • Datum: jeweils nach der Vorlesung
  • Uhrzeit: 21 s.t.
  • Wo: Schwarzes Cafe, Bechardgasse 23, 1030 Wien
  • Anfahrt: Bim Nr. 1, Ausstieg "Radetzkyplatz" oder "Hetzgasse", 4 min zu Fuß
  • Falls es im Lokal unüberschaubar sein sollte: Nach Philosophen-Tisch fragen.
  • Rü unter: manfred.poeckl(at)gmx.at
  • PS: in Zukunft könnte ich mir ein gemeinsames "Kochen und Essen und Trinken und Philosophieren" gut vorstellen..... Küche ist vorhanden.... müsste nicht donnerstags sein....

DISKUSSION

01. Einheit Di 06.10.

02. Einheit Di 13.10.

DISKUSSION - MuD09 - Gruppe1 - 13.10.

03. Einheit Di 20.10.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 20.10.

04. Einheit Di 27.10.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 27.10.

  • Referat: Maria Varga
  • Fragen: Hannah Weinhardt, Angela Strohberger, Hubert Rieger, Helmut Eder, Marian Weingartshofer

05. Einheit Di 03.11.

[[PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 03.11.

Steinwendner Wolfgang

Prof. Waibel startet mit der einbegleitenden Aussage: „Philosophie ist eine Buchwissenschaft“ – auch wenn sie sie umgehend relativiert auf „nicht nur aber auch“:

Lesen ist eine hochkomplexe Kulturtechnik, „Philosophie ist synchron geführtes Gespräch der Geister einer Zeit“.

Aus dem Niedergeschriebenen, aus dem Text eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven und Fragen, deshalb ist (auch) die Beschäftigung mit der Geschichte der Philosophie sinnvoll und notwendig. Das auch dann, wenn beim Lesen immer ein Rest Subjektivität (Stellenwert der per-sönlichen Interpretation) bleibt. Die Ressourcen aus der Befassung mit Texten entstehen aus diachronischer (in der Achse der Zeit) oder synchroner (gleiche Zeit) Betrachtung. Es ist zwischen „historischer“ und „systematischer“ Herangehensweise zu unterscheiden.

Eine Geschichte der Philosophie im engsten Sinn gibt es nicht, weil jede Zeit ihre eigene Geschichte nicht zuletzt abhängig vom jeweiligen Zeitgeist erfindet (Siehe z. B. Kant, Hegel, Fichte im deutschen Idealismus).

Für das Verstehen und Interpretieren von Texten ist die philologische Vertrautheit mit den Eigenheiten von Text und Autor wichtig. Das gilt nicht nur für die Struktur von Texten sondern auch für die „Lautgestalt“. Entscheidend ist nicht der Buchstabe sondern der Geist, der hinter den Texten steht. Auch der Sprachrhythmus kann Auskunft über den kognitiven Gehalt geben. Jeder Text verlangt Lautgestalt und Öffentlichkeit- auch Kant sollte man laut lesen.

Prof. Waibel beschreibt fünf Phasen des Lesen - und Verstehen- Lernens von philosophischen Inhalten:

Das schulische „ABC- Urerlebnis“ wird noch einmal erlebt, wenn man z.B. altgriechisch, kyril-lisch, die Notation von Musik… lernt. Sprache hat Flüchtigkeit in sich, die Wiederholbarkeit des geschriebenen Wortes, das Lesen, hat größeres Gewicht.

Sätze und Texte verstehen lernen ist das erste schulische Ziel, die Ansammlung von Wissen durch Lesen, das Inhalt erfassen will, ist für das vorwissenschaftliche Verständnis vonnöten.

Zu beginn des Studiums ist das mit philologischem Anspruch lesen und verstehen lernen philosophischer Texte wesentlich. Ebenso die Unterscheidungsfähigkeit zwischen geschlossenen Abhandlungen, Nebenschriften, fingierten Texten, Fragmenten, Vorlesungsnachschriften etc.. Desgleichen Fähigkeit zum Umgang mit Intertextualität (synchron/ diachron), Referenz auf ande-re Autoren (implizit/ explizit), historische Aspekte (zeitgeschichtliche Bezüge, biograph. Einflüs-se). Berücksichtigen, dass jede Übersetzung immer auch Interpretation in sich birgt. Waibel empfiehlt, „sich zum Kennenlernen zunächst auf einen Autor einzulassen“

Für Philosophisches Lesen und Verstehen ist die Beachtung weiterer Ansprüche notwendig: - Was will ein Text? (Titel, Kapitelüberschriften) - „Komposition“ - Art der Argumente, Textstrategien

- Methodologie (Mathem. Methode, Dialektik, Transzendentalphilo. (Kant, Fichte…), Phänomenologie (Hegel, Husserl…) - … Leseintention und Autorenintention kann unterschiedlich sein. Auch im Verständnis von Begriffen gibt es in der Sprache der Philosophie große Unterschiede zur Alltagssprache. (z. B. Raum, Zeit, Freiheit…) „Die Sprache der Philosophie musste erst erfunden werden“. Dabei wesentlich: Christian Wolff.

Und: Philosophische Schlüsselbegriffe werden von den meisten Autoren unterschiedlich gebraucht (Substanz, Sein, Realität…). Waibel: „Terminologie ist wie Vokabeln zu lernen, um dann in tieferes Verständnis eindringen zu können“.

Definition als allgemeinverbindlicher Begriffserklärung: funktioniert weder bei empirischen Begriffen (Gold..) noch bei apriorischen Begriffen (Substanz, Ursache, Recht…). Kant lehnt deshalb Definitionen in der Philo ab, er spricht von Worterläuterungen („empirische Begriffsbildung ist nie zu Ende, es kommt immer etwas Neues hinzu“). Anders Spinoza, bei ihm gibt es Definitionen- die in Wirklichkeit aber auch zumeist Worterläuterungen sind.

Zuletzt geht Prof. Waibel auf das Thema „Systematik“ – auch im Sinne systematischer Organisation des Studiums ein. Sie stellt dem als Gegenteil „Stückwerk, Fragment…“ gegenüber. Dazu verweist sie auf Kant, Kritik der reinen Vernunft, A 832/833: Kant nennt die Kunst der Systeme Architektonik, Erkenntnisse dürfen keine „Rhapsodie“, sie müssen ein System aumachen. Das Ganze müsse „gegliedert und nicht gehäuft“ sein, es könne innerlich aber nicht äußerlich wachsen, „wie in tierischer Körper, dessen Wachstum kein Glied hinzusetzt, sondern, ohne Veränderung der Proportion, ein jedes zu seinen Zwecken stärker und tüchtiger macht.“ Anmerkung: Kant hat über Kategorien systematisiert.

Abschließende Aussage von Prof. Waibel: "So soll auch das Lehrgebäude aufgebaut sein, sonst zerfällt es in einen ungeordneten Haufen".

Die Ausführungen von Prof. Waibel waren für mich in sich schlüssig und ein persönlicher Gewinn- weil auch pragmatisch im Sinne von handwerklich hilfreich. Ich erkenne in den technischen und systembezogenen Hinweisen auch für mich einigen Nutzen.

stw

Protokolle Di 10.11.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 10.11.

07. Einheit Di 17.11.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 17.11.

08. Einheit Di 24.11.

Themen/Aufgaben:
  • Wer zur Einheit vom 17.11. kein Protokoll verfasst hat, bitte nachholen auf der Seite des damaligen Termines!
  • Schul-/Weltbegriff der Philosophie
  • Kusch-Nemeth Bezug (generative Wissensquellen/Zeugenschaft - historische Erkenntnis/Vernunfterkenntnis)

09. Einheit Di 01.12.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 01.12.

Steinwendner Wolfgang

Prof. Waibel startet mit der einbegleitenden Aussage: „Philosophie ist eine Buchwissenschaft“ – auch wenn sie das umgehend relativiert auf „nicht nur aber auch“:

Lesen ist eine hochkomplexe Kulturtechnik, „Philosophie ist synchron geführtes Gespräch der Geister einer Zeit“.

Aus dem Niedergeschriebenen, aus dem Text eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven und Fragen, deshalb ist (auch) die Beschäftigung mit der Geschichte der Philosophie sinnvoll und notwendig. Das auch dann, wenn beim Lesen immer ein Rest Subjektivität (Stellenwert der persönlichen Interpretation) bleibt. Die Ressourcen aus der Befassung mit Texten entstehen aus diachronischer (in der Achse der Zeit) oder synchroner (gleiche Zeit) Betrachtung. Es ist zwischen „historischer“ und „systematischer“ Herangehensweise zu unterscheiden.

Eine Geschichte der Philosophie im engsten Sinn gibt es nicht, weil jede Zeit ihre eigene Geschichte abhängig vom jeweiligen Zeitgeist erfindet (Siehe z. B. Kant, Hegel, Fichte - deutschen Idealismus).

Für das Verstehen und Interpretieren von Texten ist die philologische Vertrautheit mit den Eigenheiten von Text und Autor wichtig. Das gilt nicht nur für die Struktur von Texten sondern für die „Lautgestalt“. Entscheiden ist nicht der Buchstabe sondern der Geist, der hinter den Texten steht. Auch der Sprachrhythmus kann Auskunft über den kognitiven Gehalt geben. Jeder Text verlangt Lautgestalt und Öffentlichkeit- auch Kant sollte man laut lesen.

Prof. Waibel beschreibt fünf Phasen des Lesen - und Verstehen- Lernens von philosophischen Inhalten:

Das schulische „ABC- Urerlebnis“ wird noch einmal erlebt, wenn man z.B. altgriechisch, kyrillisch, die Notation von Musik… lernt. Sprache hat Flüchtigkeit in sich, die Wiederholbarkeit des geschriebenen Wortes, das Lesen, hat größeres Gewicht.

Sätze und Texte verstehen lernen ist das erste schulische Ziel, die Ansammlung von Wissen durch Lesen, das Inhalt erfassen will, ist für das vorwissenschaftliche Verständnis vonnöten. mit Zu beginn des Studiums ist das mit philologischem Anspruch lesen und verstehen lernen philosophischer Texte wesentlich. Ebenso die Unterscheidungsfähigkeit zwischen geschlossenen Abhandlungen, Nebenschriften, fingierten Texten, Fragmenten, Vorlesungsnachschriften etc.. Desgleichen Fähigkeit zum Umgang mit Intertextualität (synchron/ diachron), Referenz auf ande-re Autoren (implizit/ explizit), historische Aspekte (zeitgeschichtliche Bezüge, biograph. Einflüs-se). Berücksichtigen, dass jede Übersetzung immer auch Interpretation in sich birgt. Waibel empfiehlt, „sich zum Kennenlernen zunächst auf einen Autor einzulassen“

Für Philosophisches Lesen und Verstehen ist die Beachtung weiterer Ansprüche notwendig: - Was will ein Text? (Titel, Kapitelüberschriften) - „Komposition“ - Art der Argumente, Textstrategien

- Methodologie (Mathem. Methode, Dialektik, Transzendentalphilo. (Kant, Fichte…), Phä-nomenologie (Hegel, Husserl…) - … Leserintention und Autorenintention kann unterschiedlich sein. Auch im Verständnis von Begriffen gibt es in der Sprache der Philosophie große Unterschiede zur Alltagssprache. (z. B. Raum, Zeit, Freiheit…) „Die Sprache der Philosophie musste erst erfunden werden“. (Wesentlicher Beitrag: Christian Wolff).

Philosophische Schlüsselbegriffe werden von den meisten Autoren unterschiedlich gebraucht (Substanz, Sein, Realität…). Waibel: „Terminologie ist wie Vokabeln zu lernen, um dann in tieferes Verständnis eindringen zu können“.

Definition als allgemeinverbindlicher Begriffserklärung: funktioniert weder bei empirischen Begriffen (Gold..) noch bei apriorischen Begriffen (Substanz, Ursache, Recht…). Kant lehnt deshalb Definitionen in der Philo ab, er spricht von Worterläuterungen („empirische Begriffsbildung ist nie zu Ende, es kommt immer etwas Neues hinzu“). Anders Spinoza, bei ihm gibt es Definitionen- die in Wirklichkeit aber auch zumeist Worterläuterungen sind.

Zuletzt geht Prof. Waibel auf das Thema „Systematik“ – auch im Sinne systematischer Organisation des Studiums ein. Sie stellt dem als Gegenteil „Stückwerk, Fragment…“ gegenüber. Dazu verweist sie auf Kant, Kritik der reinen Vernunft, A 832/833: Kant nennt die Kunst der Systeme Architektonik, Erkenntnisse dürfen keine „Rhapsodie“, sie müssen ein System aumachen. Das Ganze müsse „gegliedert und nicht gehäuft“ sein, es könne innerlich aber nicht äußerlich wachsen, „wie in tierischer Körper, dessen Wachstum kein Glied hinzusetzt, sonern, ohne Veränderung der Proportion, ein jedes zu seinen Zwecken stärker und tüchtiger macht.“ Anmerkung: Kant hat mittels Kategorien systematisiert.

Abschließende Aussage von Prof. Waibel: So soll auch das Lehrgebäude aufgebaut sein, sonst zerfällt es in einen ungeordneten Haufen.

Die Ausführungen von Prof. Waibel waren für mich in sich schlüssig und ein persönlicher Gewinn- weil auch pragmatisch im Sinne von handwerklich hilfreich. Ich erkenne in den technishen und systembezogenen Hinweisen auch für mich einigen Nutzen.

stw

10. Einheit Di 15.12.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 15.12.

11. Einheit Di 12.01.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 12.01.

12. Einheit Di 19.01.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 19.01.

13. Einheit Di 26.01.

PROTOKOLLE - MuD09 - Gruppe1 - 26.01.


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